Luftbrücke in Uri20 Minuten nimmt Sie im Heli mit nach Bristen
Das Urner Bergdorf Bristen ist nach einem Erdrutsch für Wochen von der Aussenwelt abgeschnitten. In den kommenden Tagen muss die Armee für die Versorgung sorgen.
- von
- bee/nk/dag
So sieht die abgerutschte Stelle aus dem Helikopter aus. (Video: nk)
Die Schweizer Armee hat am Mittwoch mit Helikoptern eine Luftbrücke für die Versorgung des Urner Bergdorfs Bristen eingerichtet. Das Dorf in der Nähe von Amsteg ist seit einem Erdrutsch am Sonntag nur noch aus der Luft oder zu Fuss erreichbar. «Am Mittwochmorgen fand ein Zivilflug statt, der Lebensmittel nach Bristen brachte und auf dem Rückflug Leergut transportierte», sagt Ignaz Zopp, Vorsteher des Amts für Bevölkerungsschutz und Militär im Kanton Uri.
Am Nachmittag hätte die Armee Rekognoszierungsflüge nach Silenen und Bristen unternommen. Laut Zopp konnte die Bevölkerung von Bristen ihre Bedürfnisse mitteilen. Anschliessend findet eine Beurteilung statt und in der Folge wird für die Einsätze des Militärs und eines Zivil-Helikopters am Donnerstag entschieden, welche Güter zwischen Amsteg und Bristen hin- und her geflogen werden.
Ab Donnerstag fliegt die Armee Versorgungsflüge nach Bristen UR. 20 Minuten war am Mittwoch auf einem Erkundungsflug dabei. (Video: nk)
Nehmen Sie mit 20 Minuten einen Augenschein im abgeschnittenen Dorf. (Video: nk)
20 Minuten nimmt Sie im Armeeheli mit nach Bristen (Video: 20 Minuten/Noah Knüsel)
Video: nk
Der Gemeindepräseident und der Kantonsingenieur gegen Auskunft zur Situation in Bristen.
Flüge für Diesel und Milch
Kantonsingenieur Stefan Flury erklärt, was in Bristen geschehen ist.
Zopp: «Am Donnerstag steht etwa ein Milchtransport aus Bristen an. Ausserdem muss ein Geschäft mit Lebensmitteln versorgt werden.» Auf dem Rückflug würde wieder Leergut mitgenommen. «In den nächsten Tagen muss auch ein Tank mit 1000 Litern Diesel mit einem Militärhelikopter nach Bristen geflogen werden», sagt Zopp weiter. Dies sei ein Anliegen der Gemeinde und der Feuerwehr. Am Donnerstag sind am Morgen zwei und am Nachmittag eventuell weitere zwei Flüge geplant.
Der Katastrophenhilfeeinsatz der Armee soll maximal drei Wochen dauern. Eine weitere Erleichterung für die Bevölkerung von Bristen könnte sich nächste Woche ergeben. Dann kann voraussichtlich die Standseilbahn des Kraftwerks wieder in Betrieb genommen werden.
Nehmen Sie mit 20 Minuten einen Augenschein im abgeschnittenen Dorf. (Video: nk)
(Video: 20 Minuten)
Bristen mit seinen rund 450 Einwohnern ist für den motorisierten Verkehr nicht mehr erreichbar, weil am letzten Sonntag ein Erdrutsch einen rund zehn Meter langen Abschnitt der Strasse nach Amsteg verschüttete. Das Dorf ist damit nur noch aus der Luft oder per 25-minütigen Fussmarsch zu erreichen.
Der Gemeindepräseident und der Kantonsingenieur gegen Auskunft zur Situation in Bristen.
(Video: 20 Minuten) (bee/nk/dag/sda)