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Indien24 Menschen erblinden nach Gratis-Augen-OP

In Indien sind mindestens 24 Menschen erblindet, nachdem sie im Rahmen eines Hilfsprojekts am Grauen Star operiert wurden. Sie werden wohl nie wieder sehen können.

Diese Patienten erblindeten nach einer Operation am Grauen Star.

Diese Patienten erblindeten nach einer Operation am Grauen Star.

Eine kostenlose Augen-Operation hat für zahlreiche Patienten in Indien verheerende Folgen gehabt. Nach dem Eingriff nahmen sie den Verband ab und merkten, dass sie nicht mehr sehen konnten. Der Arzt wurde inzwischen festgenommen.

Dem Arzt werden zwei Dutzend verpfuschter Augen-Operationen vorgeworfen. Das geht aus Behördenangaben und Medienberichten hervor. Mindestens 24 am Grauem Star erkrankte Menschen sind nach kostenlosen Eingriffen des Mediziners auf einem oder beiden Augen erblindet, wie Lokalpolitiker Abhinav Trikha am Freitag sagte.

Keine Erlaubnis für die Operationen

Nach ersten Untersuchungen könnten sowohl Nachlässigkeit als auch verunreinigte Medikamente Grund für die verheerenden Eingriffe sein, sagte Trikha. Eine Erlaubnis für die Operationen, die im nordindischen Bundesstaat Punjab von einem medizinischen Hilfsprojekt geleitet wurden, habe es nicht gegeben. Die Zahl der Opfer könnte noch weiter steigen. Insgesamt hätten sich 49 Menschen am 4. November operieren lassen.

Bekannt geworden seien die Fälle erst, als die Opfer drei Wochen später ihre Verbände abnahmen und nicht sehen konnten. Einige seien mit schweren Augen-Infektionen zu ihnen ins Spital gekommen, sagte ein Arzt der Klinik dem Fernsehsender NDTV. Dass sie wieder sehen werden, sei sehr unwahrscheinlich, erklärte der Mediziner.

Beim Grauen Star trübt sich die Augenlinse ein und Betroffene sehen wie durch einen Schleier. Die Operation hat normalerweise grosse Erfolgschancen. (sda)

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