Neue Sortieranlage25'000 Pakete pro Stunde - Post rüstet auf
Immer mehr Leute bestellen ihre Sachen im Internet. Darum nimmt auch die Anzahl der Paketsendungen zu. Die Post hat reagiert.

46 Prozent der Kundinnen und Kunden wünschten sich eine Zustellung ihres Pakets am nächsten Tag, heisst es bei der Post.
Die Schweizerische Post erhöht mit Blick auf den Boom im Online- und Versandhandel die Kapazität ihrer Paketzentren Härkingen SO, Frauenfeld TG und Daillens VD. Statt 20'000 werden pro Anlage künftig 25'000 Pakete sortiert.
Als erstes der drei Paketzentren wurde die Anlage in Härkingen SO erweitert. In sechs Metern Höhe wurden neue Förder- und Sortierbahnen installiert und mit den drei bestehenden Sortern verbunden. Der neue Sorter läuft mit 2,5 Metern pro Sekunde wesentlich schneller als der bestehende, der 1,7 Meter pro Sekunde zurücklegt.
Die neue Päckli-Verteilanlage arbeitet nicht nur effizienter, sondern verbraucht auch 80 Prozent weniger Energie. Wenn weniger Pakete sortiert werden müssen, können Teile der alten Anlage heruntergefahren werden.
«Operation am offenen Herzen»
Die 370 Tonnen schwere Stahlkonstruktion wurde eingebaut, ohne dass der Normalbetrieb gestört wurde. Es handelte sich quasi um eine «Operation am offenen Herzen», wie Stefan Luginbühl, Leiter Paket national/international, am Dienstag vor den Medien in Härkingen sagte.
Nach dem Abschluss der Arbeiten in Härkingen hat am Montag der Ausbau der Anlage in Frauenfeld begonnen. Die Erweiterung der Kapazität des Paketzentrums Daillens beginnt 2015, so dass alle drei Sortierzentren vor Weihnachten 2016 modernisiert sind. Der Ausbau kostet gemäss Dieter Bambauer, Leiter PostLogistics, pro Anlage 20 Millionen Franken.
Die Post hat das rasante Wachstum des Versandhandels am eigenen Leib zu spüren bekommen. Vergangenes Jahr beförderte sie 114 Millionen Pakete, so viele wie noch nie. Dieses Jahr werden es 1,5 Prozent mehr sein. Kommt hinzu, dass immer mehr Pakete als Priority-Sendungen aufgegeben werden. Dies bedeutet, dass diese Waren einen Tag später beim Empfänger eintreffen.
Post mischt selber im E-Commerce mit
Zudem ist die Post als Rundum-Dienstleister selber in den lukrativen E-Commerce-Bereich eingestiegen. Seit diesem Jahr bietet sie mit Hilfe ihres neuen Logistikzentrums YellowCube in Oftringen AG kleineren und mittleren Onlinehändlern die gesamte Palette an Dienstleistungen an, von der Lagerung über die Bestellung bis zur Auslieferung der Waren.
Damit die bestellten Sachen zu den Kunden gelangt, wird die Post danach ihr eigener Kunde. Von Oftringen aus sind es via Autobahn nur wenige Kilometer bis zum Paketzentrum Härkingen, wo die online bestellten und von der Post kommissionierten Waren weiterbefördert werden. (sda)