Kasami bedauert den Entscheid – «Es ist frustrierend» – Liga schmeisst Gäste-Fans bis Ende Jahr raus

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Kasami bedauert den Entscheid«Es ist frustrierend» – Liga schmeisst Gäste-Fans bis Ende Jahr raus

Das Liga-Komitee beschliesst, aufgrund der epidemiologischen Lage das Schutzkonzept weiter zu verschärfen und bis zur Winterpause bei allen Spielen der beiden höchsten Fussball-Ligen keine Gästefans zuzulassen.

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Die Schweizer Fussball-Liga reagiert auf die aktuelle Corona-Situation: Per sofort dürfen keine Gäste-Fans mehr ins Stadion bis Ende Saison.

Die Schweizer Fussball-Liga reagiert auf die aktuelle Corona-Situation: Per sofort dürfen keine Gäste-Fans mehr ins Stadion bis Ende Saison.

Claudio Thoma/freshfocus
Ab sofort dürfen nur noch geimpfte und genesene Personen ins Lausanner Stade de la Tuilère.

Ab sofort dürfen nur noch geimpfte und genesene Personen ins Lausanner Stade de la Tuilère.

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Durch die Sperrung des Gästesektors wird der Spitzenkampf zwischen YB und Basel am 15. Dezember ohne FCB-Fans über die Bühne gehen.

Durch die Sperrung des Gästesektors wird der Spitzenkampf zwischen YB und Basel am 15. Dezember ohne FCB-Fans über die Bühne gehen.

Urs Lindt/freshfocus

Darum gehts

Die neuen Massnahmen des Bundesrates mit Maskenpflicht in Innenräumen trotz 3G-Regelung führte dazu, dass die Schweizer Eishockey-Clubs beschlossen haben, per sofort auf eine 2G-Regelung umzustellen. Nun reagiert auch die Schweizer Fussball-Liga.

Als erste Massnahme werden die Gästefansektoren in der Super League und der Challenge League bis Ende des Jahres 2021 geschlossen. Die Liga schreibt in einer Mitteilung: «Die Auswärtsfans reisen zumeist in hoher Anzahl in Extrazügen an die Auswärtsspiele, was in der heutigen epidemiologischen Situation nicht mehr zu verantworten ist.»

«In der aktuellen pandemischen Lage nicht mehr vertretbar»

Die SFL betont in ihrem Statement, dass auch die jüngsten Fan-Eskapaden eine Rolle spielten für den Entscheid die Gästesektoren temporär zu sperren: «Es kam in den vergangenen Runden im Umfeld der Spiele der höchsten Schweizer Fussball-Liga wiederholt zu Ausschreitungen von Personen, die den jeweiligen Gastclubs zuzuordnen waren. Dies forderte die Heimclubs und die Polizei in einem hohen Masse und ist in der aktuellen pandemischen Lage nicht mehr vertretbar.»

Bei der Verschärfung des Schutzkonzepts soll es sich gemäss der Liga um eine kurzfristige Massnahme handeln. Das Komitee der SFL werde in der Winterpause die epidemiologische Lage im Detail verfolgen und steht in engem Kontakt mit den Behörden. Auch bezüglich einer Umstellung auf 2G beschäftige sich die SFL intensiv.

Kasami bedauert Liga-Entscheid

Bis Ende des Jahres stehen in der Super League noch zwei Vollrunden sowie das Nachholspiel zwischen YB und Basel an. Das mit Spannung erwartete Topspiel wird damit ohne Basler Gästefans über die Bühne gehen. Zuletzt hatte der «Tages-Anzeiger» darüber berichtet, dass der Partie der Entzug der Bewilligung durch die Berner Stadtregierung drohe, weil einige FCB-Anhänger angekündigt hatten, mit Regelzügen nach Bern zu reisen und bereits am frühen Nachmittag die Berner Altstadt zu besuchen. Ohne anreisende Basler Fans dürfte der Durchführung des Spitzenkampfes nichts mehr im Wege stehen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz vor dem Conference-League-Spiel gegen Qarabag äusserten sich auch Exponenten des FCB zur temporären Schliessung der Gästesektoren. Besonders Pajtim Kasami zeigte sich dabei verärgert, dass sein Team ohne eigenen Support in den nächsten drei Liga-Spielen antreten muss: «Es ist frustrierend, wenn ich daran denke, dass es bei den nächsten Auswärtsspielen keine Basler Fans gibt. Wir haben die besten Fans in der Schweiz, das ist ein grosser Verlust.»

Der Mittelfeldpuncher zeigt Verständnis für die Liga, meint: «Wegen der Pandemie verstehe ich den Entscheid. Aber ich verstehe nicht ganz, dass das jetzt für die letzten zwei Runden eingeführt worden ist. Aber die Liga hat sicherlich richtig entschieden. Vor allem gegen Bern hätte ich jedoch sehr gerne FCB-Fans im Rücken gehabt.»

Lausanne stellt als einziger Club bereits auf 2G um

Der FC Lausanne-Sport vermeldete bislang als erster und einziger Super-League-Club, dass man im eigenen Stadion per sofort auf 2G umstellen werde. Damit dürfen bereits für das nächste Heimspiel gegen den FCZ nur noch vollständig geimpfte oder genesene Personen das Stadion betreten. Die Maskenpflicht im Stadion, auch in den VIP-Bereichen, entfällt daher und die Stehplätze bleiben geöffnet.

In der Challenge League setzt der FC Vaduz neu zumindest auf die 3G-Regelung, nachdem gemäss den neusten Bestimmungen der Liechtensteiner Regierung die Grenze für die Zertifikatspflicht von Veranstaltungen im Aussenbereich von 1‘000 auf 300 Personen gesenkt wurde.

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