Schweiz: Astra meldet neuen Stau-Rekord

Aktualisiert

Verkehrsaufkommen nimmt zu39'863 Stunden Geduldsprobe – Schweizer standen so viel im Stau wie noch nie

Nach den zwei von der Covid-Pandemie beeinflussten Jahren hat sich das Verkehrsaufkommen weiter normalisiert. Das Verkehrsaufkommen stieg 2022 weiter an und erreichte fast wieder das Niveau von 2019.

1 / 5
Das Verkehrsaufkommen hat in der Schweiz weiter zugenommen und beinahe wieder das Niveau von 2019.

Das Verkehrsaufkommen hat in der Schweiz weiter zugenommen und beinahe wieder das Niveau von 2019.

20min/Community
Der Verkehr staute sich auf dem Nationalstrassennetz während insgesamt 39'863 Stunden.

Der Verkehr staute sich auf dem Nationalstrassennetz während insgesamt 39'863 Stunden.

20min/Matthias Spicher
Über 85 Prozent aller Staustunden waren auf Überlastung zurückzuführen. 

Über 85 Prozent aller Staustunden waren auf Überlastung zurückzuführen. 

20min/Taddeo Cerletti

Darum gehts

  • In der Schweiz wurden 2022 insgesamt 29,3 Milliarden Fahrzeugkilometer zurückgelegt.

  • Auf einer Länge von weniger als drei Prozent des gesamten Strassennetzes wurden 2022 gut 41 Prozent des Strassenverkehrs abgewickelt.

  • Der Verkehr staute sich auf dem Nationalstrassennetz während insgesamt 39'863 Stunden.

Die Corona-Pandemie habe dazu geführt, dass das Verkehrsaufkommen insbesondere 2020 stark zurückgegangen war, wie das Bundesamt für Strassen (Astra) mitteilt. Bereits 2021 sei das Verkehrsaufkommen wieder deutlich angestiegen. Dieser Trend habe sich 2022 fortgesetzt: Auf den Nationalstrassen habe das Verkehrsaufkommen im letzten Jahr um 6,7 Prozent zugenommen. Insgesamt seien 29,3 Milliarden Fahrzeugkilometer zurückgelegt worden. Damit habe das Verkehrsaufkommen fast wieder das Niveau von 2019 erreicht.

Die Bedeutung der Nationalstrassen sei für das gesamte Verkehrsnetz hoch: Auf einer Länge von weniger als drei Prozent des gesamten Strassennetzes wurden 2022 gut 41 Prozent des Strassenverkehrs abgewickelt. Noch bedeutender waren demnach die Nationalstrassen für den Güterverkehr: Über 70 Prozent des Strassengüterverkehrs verkehrte auf den Nationalstrassen. Damit sind die Autobahnen laut Astra die mit Abstand am effizientesten genutzte Verkehrsfläche.

Stauaufkommen 2022

Der Verkehr staute sich auf dem Nationalstrassennetz während insgesamt 39'863 Stunden. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 22,7 Prozent. Es ist der höchste je gemessene Wert. Mehr als die Hälfte der Staustunden wurden in den Regionen Zürich/Aargau, Basel, Bern/Solothurn, Luzern, Tessin und in der Region Genfersee gemessen. Diese Stauschwerpunkte würden die Belastungssituation auf den einzelnen Nationalstrassen widerspiegeln.

Über 85 Prozent aller Staustunden waren auf Überlastung zurückzuführen. Dieser hohe Wert zeigt, dass das Nationalstrassennetz vielerorts derart stark belastet ist, dass bereits kleine Störungen im Verkehrsablauf zu länger anhaltenden Staus und zu äusserst problematischem Ausweichverkehr auf das kantonale und kommunale Strassennetz führen.

Massnahmen zugunsten des Verkehrsflusses

Das Astra habe auch 2022 verschiedene Massnahmen umgesetzt, um die Anzahl Staustunden auf den Nationalstrassen zu reduzieren. Unter anderem solle der bestehende Strassenraum noch effizienter und intelligenter genutzt werden. Dafür baut das Astra die Verkehrsmanagement-Anlagen weiter aus. Dieser Ausbau reiche von der Umsetzung von Anlagen zur Geschwindigkeitsharmonisierung über die Einrichtung von temporären Pannenstreifenumnutzungen (PUN) und die Dosierung des Verkehrs bei Autobahneinfahrten bis zur weiteren Optimierung der Anlagensteuerungen.

Was ist das beste Mittel, um den Stau zu reduzieren?

Bei grosser Überlast würden Verkehrsmanagement-Anlagen jedoch eine zu geringe Wirkung entfalten. Ausbauprojekte zur Behebung von Stauschwerpunkten seien daher punktuell zwingend. Die nötigen Erweiterungsprojekte sind im Strategischen Entwicklungsprogramm (STEP) Nationalstrassen aufgeführt und priorisiert. Das Programm wird alle vier Jahre fortgeschrieben und dem Parlament vorgelegt. Die aktuelle Step-Botschaft sieht vor, bis 2030 vor allem in den städtischen Agglomerationen den Verkehrsfluss und die Verträglichkeit der Autobahnen zu verbessern und die Resilienz des Netzes sicherzustellen. Der Step Nationalstrassen wird zurzeit im Parlament beraten. 

Keine News mehr verpassen

Mit dem täglichen Update bleibst du über deine Lieblingsthemen informiert und verpasst keine News über das aktuelle Weltgeschehen mehr.
Erhalte das Wichtigste kurz und knapp täglich direkt in dein Postfach.

Deine Meinung

169 Kommentare