
Ein grossartiger Moment bei der Besteigung des Kilimandscharo: das Erreichen des Gipfels.
Trekking in Afrika7 Gründe, warum der Kilimandscharo eine Reise wert ist
Reiseredaktor Martin Hoch hat den höchsten Gipfel Afrikas bestiegen. Er verrät, warum du auf deiner nächsten grösseren Reise ein Kilimandscharo-Trekking buchen solltest.
- von
- Martin Hoch
Für viele ist die Besteigung des Kilimandscharo ein grosser Reisetraum. Wir wollten es wissen: Ist ein Kilimandscharo-Trekking tatsächlich ein derart einprägsames Abenteuer?

Unterwegs übernachtest du in Zelten.
Für die Besteigung wählten wir die Lemosho-Route. Auf ihr erreichten wir in sieben Tagen den Gipfel. Das Fazit nach dem Trekking ist eindeutig: Es lohnt sich, diesen Reisetraum zu verwirklichen. Und das sind die Gründe:

Unterwegs auf der Lemosho-Route zum höchsten Gipfel des Kilimandscharo, dem Uhuru Peak.
Reiseinformationen Kilimandscharo-Trekking
1. Ohne Klettern 5895 m ü. M. erklimmen

Mit erfahrenen Guides wandert man auf gut begehbaren Wegen hoch zum Gipfel.
Der Kilimandscharo gehört als Afrikas höchster Berg zu den Seven Summits, den höchsten Bergen der jeweiligen Kontinente. Das besondere am Kilimandscharo ist, dass man ihn ohne technisches Klettern, ohne Seile oder Steigeisen erklimmen kann. Gut begehbare Wanderwege führen zum Uhuru Peak. Wer über eine solide Kondition verfügt, hat gute Chancen auf einen Gipfelerfolg.

Der Blick vom Kilimandscharo zum kleineren Bruder, dem Mount Meru. Mit seinen 4566 m ü. M. bietet er sich für ein Akklimatisations-Trekking an.
2. Vom Dschungel zu den Gletschern

Hier beginnt das Trekking: im dichten Dschungel.
Spricht man vom Gipfel des Kilimandscharo, handelt es sich um den Uhuru Peak. Dieser befindet sich auf dem Kibo, dem höchsten Berg des Kilimandscharo-Massivs. Bis man ihn erreicht hat, durchwandert man die verschiedensten Vegetationsstufen. Der erste Wandertag führt durch den Dschungel, einen tropischen Bergregenwald. Hier sichtet man regelmässig Affen.

Unterwegs im Moorland – eine karge Landschaft mit einer spannenden Pflanzenwelt.
Am zweiten Tag verlässt man den Dschungel und begeht während der nächsten Tage Moorland und eine alpine Wüste, bis man schliesslich am Gipfeltag die Gletscher erreicht.

Noch kann man auf dem Gipfel Reste der Gletscher sehen, die einst eine riesige Eiskappe über dem Gipfel bildeten.
3. Man isst sogar im Restaurant

Mit Guides, Trägern, Koch und allerhand Gepäck unterwegs zum Startpunkt des Trekkings.
«Ich bin Alpha, euer Stomach-Engineer (auf Deutsch: Magen-Ingenieur)», so stellt sich der Koch uns vor. Wir lachen, wissen gleichzeitig, dass er ein wichtiger Mann auf der Reise sein wird. Achtet er auf die Hygiene, wird es uns unser Magen auf dem Weg zum Gipfel danken. Das Essen nehmen wir jeweils in einem dafür aufgestellten Zelt mit Tisch und Stühlen ein. Alpha nennt es liebevoll «das Restaurant». Ein wahrer Luxus, wenn man bedenkt, dass jeder Gegenstand während acht Tagen den Berg hinauf und wieder runter getragen werden muss.

Bei sonnigem Wetter setzten wir uns auch gerne auf «die Terrasse» des «Restaurants»,
Nebst dem Koch staunen wir täglich über die Träger. Während wir mit leichtem Tagesrucksack unterwegs sind, tragen sie jeweils zwanzig Kilogramm Gepäck. Dazu begleiten uns noch zwei erfahrene Guides – August Ngowi, der bereits seit 25 Jahren am Berg arbeitet und Denis Minja, auch er begeht die Wege des Kilimandscharo seit zehn Jahren. Zurück zum Koch: Sein Stomach-Engineering hat funktioniert. Er beglückte uns mit grossartiger Kost und wir hatten nie Magenprobleme.

Einer unserer Träger – bis zu 20 Kilogramm schultern sie während des Trekkings.
4. Raus aus dem Alltag

Pausieren und die Ausblicke geniessen – auch das gehört zu einem Kilimandscharo-Trekking.
«Pole, pole!» erinnern die Guides einem auf Swahili regelmässig. Es bedeutet «langsam, langsam!» Während eines Kilimandscharo-Trekkings hat man viel Zeit und soll es ruhig angehen. Die einzige Ablenkung ist der Blick in die Natur. Das Handy lässt man im Rucksack, eine Verbindung hat man nur selten. So schaltet man gedanklich innert Kürze einen Gang runter und geniesst das Wandern.

Bevor es hoch zum Gipfel geht, durchwandert man die Bergwüste.
Meist erreicht man zudem das Camp bereits am frühen Nachmittag. Zeit, um ein Buch zu lesen, die Ruhe in sich aufzunehmen und am Abend die oft spektakulären Sonnenuntergänge zu bestaunen.

Jeden Abend ein Spektakel: die Sonnenuntergänge.
5. Der Gipfeltag am Kilimandscharo
Während sich die Wandertage bis jetzt bezüglich zu leistender Kilometer und Höhenmeter in Grenzen hielten, hat es der Gipfeltag in sich. Unser Ziel ist es, bei Sonnenaufgang auf dem Gipfel zu stehen. Dafür verlassen wir kurz nach ein Uhr in der Nacht das Basislager. «Legt euch nach dem Abendessen noch ins Zelt», sagt Guide August. Er weiss jedoch genau, dass die meisten hier oben auf über 4600 m ü. M. kaum Schlaf finden. Dann geht es los. Die Stirnlampen eingeschaltet, setzen wir uns wie eine kleine Karawane in Bewegung.

Stirnlampen weisen uns den Weg hoch zum Gipfel.
Ab dem ersten Schritt spürt man die Höhe. Rund 1200 Höhenmeter führen hoch zum Gipfel. Oben angekommen werden wir mit einer Weitsicht übers Nebelmeer und mit Blick auf die Gletscher belohnt. Es ist ein erhabener Moment, zu wissen, dass man auf dem höchsten Gipfel Afrikas steht. Das beschwingte Gefühl hilft beim Abstieg. Immerhin gilt es beim Abstieg zum Mweka-Camp noch 2800 Tiefenmeter zu meistern.

Die Sportuhr zeigt: Die 5895 m ü. M. sind erreicht.
6. Die Fortsetzung: Safari und Strände

Nach einem Kilimandscharo-Trekking die Tierwelt des Landes geniessen.
Nach einem Trekking auf dem Kilimandscharo bietet es sich an, die Tierwelt auf einer Safari zu erkunden. Oder sich von den Wanderstrapazen auf einem Liegestuhl auf Sansibar oder einer der anderen Inseln vor Tansanias Küste zu erholen. Solche Packages können beim Reiseanbieter dazugebucht werden.

Erholung nach dem Trekking findet man beispielsweise auf Sansibar.
7. Ohne Jetlag hin und zurück fliegen
Und last, but not least: Die An- und Rückreise zum Kilimandscharo sind äusserst komfortabel. Dies dank Direktflug von Zürich nach Kilimandscharo und auch, da die Zeitverschiebung je nach Jahreszeit nur eine oder zwei Stunden beträgt.