Italien: Ferien so teuer wie noch nie

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Sommerferien800 Franken mehr für eine Woche Ferien – Italien so teuer wie noch nie

Unser südliches Nachbarland ist äusserst beliebt – vor allem im Sommer. Doch wer das Dolce Vita an einem der Strände in Italien geniessen will, muss je nach Region tief in die Tasche greifen.

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Italien ist bei Schweizerinnen und Schweizern äusserst beliebt. Auch dieses Jahr verbringen viele ihre Sommerferien bei unseren südlichen Nachbarn. Die Ferien werden jedoch teurer. Hier im Bild ein Strand auf Sardinien.

Italien ist bei Schweizerinnen und Schweizern äusserst beliebt. Auch dieses Jahr verbringen viele ihre Sommerferien bei unseren südlichen Nachbarn. Die Ferien werden jedoch teurer. Hier im Bild ein Strand auf Sardinien.

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Wer in die Ferien fliegen möchte, bezahlt rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

Wer in die Ferien fliegen möchte, bezahlt rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr.

IMAGO/Jöran Steinsiek
Die Hotelpreise schlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 Prozent auf. 

Die Hotelpreise schlagen im Vergleich zum Vorjahr um rund 33 Prozent auf. 

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Darum gehts

  • Italienferien sind bei Schweizern nach wie vor sehr beliebt.

  • Dieses Jahr können Hotelübernachtungen im Vergleich zum Vorjahr aber 33 Prozent teurer werden.

  • In einzelnen Regionen gibt es wegen der enormen Touristenströme knallharte Regeln für Urlauber.

Es ist das Sehnsuchtsland schlechthin von vielen im Sommer – Italien. Historische Städte mit architektonischen Meisterwerken, die vielleicht beste Küche der Welt, unzählige schöne Badebuchten und Strände. Dazu kommt, dass Italien bisher, abgesehen von den Orten, wo die Reichen und Schönen verweilen, einigermassen bezahlbar war. Doch nicht diesen Sommer!

Denn: Noch nie waren Ferien in unserem südlichen Nachbarland so teuer. Wie die «Aargauer Zeitung» schreibt, sind im Vergleich zum Vorjahr die Tarife für Inlandflüge im Durchschnitt 40 Prozent teurer, die Treibstoffpreise jedoch um 22 Prozent gesunken. Benedetto Mineo, internationaler Preisüberwacher, verlangt gleich von sieben Airlines eine Erklärung für die hohen Tarife. Am teuersten sind Flüge nach Sizilien oder auf die mit Traumstränden gesäumte Insel Sardinien. Laut dem Flugvergleichsportal Skyscanner.ch sind Flüge im Juli nach Venedig und Neapel am günstigsten.

Hotelpreise rund 33 Prozent teurer

Doch nicht nur wer mit dem Flieger in die Ferien möchte, muss mehr bezahlen, denn auch Übernachtungen an Destinationen, die gut mit dem Auto erreichbar sind, wie etwa die Toskana oder das im Norden Italiens gelegene Ligurien, werden teurer. Laut diversen Konsumentenverbänden schlagen Hotels und Pensionen um die 33 Prozent auf. Campingplätze werden rund 20 Prozent teurer. Und wer sich eine feine Pizza oder Pasta gönnen möchte, zahlt dieses Jahr mehr als in anderen Jahren. Die Preise in Lokalen steigen um rund 15 Prozent.

«800 Franken mehr als im Vorjahr für eine Woche Ferien in Italien»

Konsumentenorganisation Codacons

Gemäss der Konsumentenorganisation Codacons zahlt eine Familie rund 800 Franken mehr für eine Woche Ferien in Italien als im Vorjahr. Im Schnitt bezahlt man für einen Liegestuhl rund 30 Franken pro Tag. Mit Parkplatzgebühren und Verpflegung kann das gut und gerne mal 100 Franken am Tag kosten. Trotz den zum Teil hohen Preisen sehnen sich die Menschen nach Ferien in Italien. Laut dem Hotelierverband Federalberghi rechnet unser Nachbarland allein für den Monat Juli mit etwa 75 Millionen Übernachtungen.

Reservierungspflicht für den Strandbesuch

Doch immer mehr Regionen in Italien haben mit den enormen Touristenströmen zu kämpfen. Einige Destinationen wollen dem nun einen Riegel vorschieben und erlassen knallharte Regeln. Die Rede ist von Besuchsobergrenzen an Stränden, einer Reservierungspflicht für den Strandbesuch und ein Badetuch-Verbot.

In Sardinien scheint das Problem besonders gross zu sein. Dort machen auch dreckige Strände den Einheimischen zu schaffen. Auch betroffen davon ist ein kleines Dorf im Osten Sardiniens, Baunei. Der Bürgermeister sagt gegenüber CNN: «Unsere Insel besteht grösstenteils aus zerklüfteten Klippen, mit nur einem Dutzend Stränden, sodass alle dorthin strömen und diese überfüllen.»

Badetuch-Verbot

Ein Strand, der besonders von den Touristenmassen betroffen ist, ist La Pelosa an der Nordküste Sardiniens. Zur Hochsaison reihen sich dort Strandtücher und Luftmatratzen aneinander. Rita Vallebella, Bürgermeisterin von Stintino, sagt ebenfalls gegenüber CNN: «Wir haben die Zahl der Touristen auf 1500 pro Tag begrenzt, die Eintrittskarte kostet 3.50 Euro.» Auch hier müssen Zahlungen und Buchungen über eine Website vorgenommen werden.

«Wir haben so viel Sand wegen der Strandtücher verloren»

Rita Vallebella, Bürgermeisterin von Stintino

Dazu kommt, dass dort Badetücher verboten werden, es sind nur Matten erlaubt. Im Gegensatz zu Handtüchern, die nass werden, bleibt der Sand nicht an den Matten kleben. «Wir haben so viel Sand wegen der Strandtücher verloren», erklärt Vallebella. Hinzu kommt, dass an vereinzelten Stränden ein Eintrittsgeld zu bezahlen ist. Das Geld werde dafür genutzt, die Toiletten und Wege an den Stränden instand zu halten. 

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