Stadtratswahlen 20228000 bis 180’000 Franken Budget – so viel Geld fliesst im Zürcher Wahlkampf
Über Geld redet man bekanntlich nicht. 20 Minuten hat trotzdem bei den Stadtratskandidierenden nachgefragt, wie hoch ihr Kampagnen-Budget ist.
- von
- Lynn Sachs
Ob Jungpolitiker Dominik Waser, SP-Gemeinderätin Simone Brander oder SVP-Kantonsrat Roland Scheck: Sie alle buhlen um einen Stadtratssitz im Februar. Doch nicht alle haben das gleiche Wahlkampf-Budget. 20 Minuten hat bei mehreren Kandidierenden nachgefragt, wie sie den Wahlkampf finanzieren und wie hoch ihr Budget ist.
«Als Jungpartei-Mitglied habe ich zehnmal weniger Budget als andere»

Serap Kahriman (31) tritt für die Jungen Grünliberalen an.
Serap Kahrimann (Junge Grünliberale): «Mein Budget liegt bei 8000 Franken. Als Mitglied einer Jungpartei habe ich etwa zehnmal weniger Budget als jemand, der als Mitglied einer Mutterpartei antritt. Das macht es nicht immer einfach, aber dennoch bin ich davon überzeugt, dass wir das mit dem zur Verfügung stehenden Geld effizient lösen können.»
«Ich habe mit Crowdfunding 40’000 Franken reingeholt»

Dominik Waser (23) tritt für die Grünen an.
Dominik Waser (Grüne): «Ich kandidiere für die Grünen, die nicht bekannt dafür sind, dass sie sehr viel Geld haben und wie andere Parteien von der Wirtschaft Geld annehmen. Ich rechne für meinen Teil der Kampagne mit rund 100’000 Franken. Das muss ich mehrheitlich mit kleinen Spenden reinholen. Ich habe ein Crowdfunding gemacht, wo ich fast 40’000 Franken generieren konnte.»
«Das Budget beläuft sich auf einen tiefen sechsstelligen Betrag»

FDP-Kantonsrätin Sonja Rueff-Frenkel (49) will in den Stadtrat.
Gemeinderätin Sonja Rueff-Frenkel (FDP): «Ich finanziere meine Kampagne selber. Das Budget beläuft sich auf einen tiefen sechsstelligen Betrag. Ich selber habe 20’000 Franken beigesteuert, den Rest habe ich durch ein Fundraising zusammenbekommen.»
«Dank Spenden konnten wir das Budget auf 180’000 Franken erhöhen»

Gemeinderat Walter Angst (60) kandidiert für die AL.
Gemeinderat Walter Angst (AL): «Durch ganz viele grosse und kleine Spenden und durch Beiträge von mir und von der AL von je 20’000 Franken. Wir haben mit einem Budget von 120’000 Franken geplant. Dank der vielen Spenden konnten wir es auf 180’000 Franken erhöhen.»
«Die Spitzenkandidaten werden ein wenig bevorzugt»
«Ich werde rund 25’000 Franken für den Wahlkampf ausgeben»

SP-Gemeinderätin Simone Brander (43) will in den Stadtrat.
Gemeinderätin Simone Brander (SP): «Die Wahlkämpfe der SP werden über Kleinspenden und Mitgliederbeiträge finanziert. Ich selber werde rund 25’000 Franken für den Wahlkampf ausgeben.»
«Als Partei haben wir ein gemeinsames Budget»

Gemeinderat Roger Föhn (59) will die EVP im Stadtrat vertreten.
Gemeinderat Roger Föhn (EVP): «Wir haben als EVP ein gemeinsames Budget für die Stadtrats- und die Gemeinderatswahlen. Die EVP hat für die Stadtrats- und die Gemeinderatswahlen insgesamt, das heisst in allen Wahlkreisen und auf Stadtebene, ein Budget von rund 90’000 Franken.»
«Von den 80’000 Franken stammt die Hälfte von mir»

Josef Widler (67), Präsident der Ärztegesellschaft des Kantons Zürich, kandidiert für die Mitte.
Kantonsrat Josef Widler (Mitte): «Mein Wahlkampfbudget beläuft sich auf rund 80’000 Franken, wovon ich etwa die Hälfte selbst trage. Die andere Hälfte stammt von vielen verschiedenen Kleinspendern, die mich dankenswerterweise unterstützen.»
«Über das Budget geben wir keine Auskunft»

SVP-Kantonsrat Roland Scheck (54) hofft auf einen Einzug in den Stadtrat.
Kantonsrat Roland Scheck (SVP): «Der Wahlkampf wird durch meine Partei und Spenden finanziert. Über das Budget geben wir naturgemäss keine Auskunft.»