Brauner Terror88 Namen auf der Nazi-Liste
Die brutale Mordserie der Killer-Nazis schockiert Deutschland. Jetzt kommt aus: Die rechte Terrorzelle hatte wohl auch Politiker im Visier.

Auf Todesliste: Jerzy Montag, Hans-Peter Uhl.
Bei den Ermittlungen gegen Neonazis hat die Polizei auch eine Terrorliste mit 88 Namen von Personen, die als mögliche Ziele von Anschlägen infrage kommen könnten, entdeckt. Die Zahl 88 wird immer wieder von Rechtsextremen benutzt. Die Zahl acht steht für den Buchstaben «H». Eine doppelte acht bedeutet «Heil Hitler».
Auf der «Todesliste» der Nazi-Terroristen stehen unter anderem auch der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Hans-Peter Uhl (CSU) und Jerzy Montag, ein Politiker der Grünen. Weiter sollen Vertreter türkischer und islamischer Organisationen unter den aufgelisteten Personen sein. Ob es sich tatsächlich um konkrete Ziele oder nur um politische Gegner handelt, blieb jedoch zunächst noch unklar. Uhl forderte von den Ermittlern rasche Aufklärung. Der jüdische Politiker Montag zeigte sich bestürzt über die Nachricht: «Persönlich ist es bedrückend und beklemmend, jetzt erfahren zu müssen, dass sich die rechtsterroristischen Mörder auch konkret mit mir beschäftigt haben.»
Insgesamt sollen die Ermittler rund 1000 Datensätze gefunden haben, wie Spiegel Online unter Berufung auf Ermittlerkreise berichtet. Die Daten sollen aus dem Jahr 2005 stammen.