A9-Affäre: Zehn Personen angeklagt
Der Walliser Untersuchungsrichter Jean-Pierre Greter will im Rahmen der so genannten A9-Affäre gegen zehn Personen Anklage erheben. Beim Bau der Autobahn A9 sollen sie Bauunternehmen ungerechtfertigte Vorauszahlungen geleistet haben.
Sieben der Angeklagten sind Beamte der Sektion Nationalstrassen Oberwallis. Wie Greter am Dienstag in einem Communiqué mitteilte, wirft er ihnen ungetreue Amtsführung sowie Urkundenfälschung im Amt vor. Drei Mitarbeiter eines privaten Ingenieurskonsortiums bezichtigt er zudem der ungetreuen Geschäftsbesorgung und der Urkundenfälschung.
Grund für die Anschuldigungen ist eine im März 2006 aufgeflogene Vorauszahlungs-Praxis zugunsten von Bauunternehmungen. Die Beteiligten hatten unter anderem beim Bau des Riedberg-Tunnels die Ausmessungen der bereits geleisteten Arbeiten gefälscht. In den Unterlagen wiesen sie noch nicht ausgeführte Arbeiten als bereits geleistet aus.
Allein beim Riedberg-Tunnel wurden deswegen den Bauunternehmen 13,2 Millionen Franken ausbezahlt, obwohl die Arbeiten noch nicht ausgeführt worden waren. Dieses Vorgehen hatte für die öffentliche Hand, unter anderem wegen entgangener Zinsen, nachteilige Kostenfolgen von über einer halben Million Franken zur Folge. (sda)