«Sexuell am aktivsten»Ab Juni können sich Junge gratis auf Geschlechtskrankheiten testen lassen
In Zürich stecken sich überdurchschnittlich viele junge Menschen mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Ab diesem Sommer bietet die Stadt Zürich deshalb Gratistests an.

- von
- Daniel Krähenbühl
Darum gehts
Ab Juni können sich junge Menschen in Zürich gratis auf Geschlechtskrankheiten testen lassen.
Hauptzielgruppen des Projekts sind Menschen unter 25 Jahren. Wie die Stadt Zürich schreibt, sind sie «sexuell am aktivsten» und hätten öfter wechselnde Sexualpartnerinnen und -partner.
Und Personen, die eine KulturLegi besitzen und sich aufgrund ihres tiefen Einkommens die Tests nicht leisten können.
Herpes, Chlamydien, Gonorrhoe oder Syphilis: In den letzten Jahren ist die Anzahl an Neuinfektionen bei verschiedenen Geschlechtskrankheiten stark angestiegen. Ein Grossteil der in der Schweiz diagnostizierten Infektionen wird dabei in Zürich festgestellt. Vor allem junge und somit in der Regel auch sexuell aktive Menschen stecken sich häufig mit sexuell übertragbaren Krankheiten an. Um dieser Entwicklung zu begegnen, hat die Stadt Zürich bereits im November 2021 angekündigt, gratis STI- und HIV-Tests für unter 25-Jährige anzubieten – als erste Stadt der Schweiz.
Nun ist das Pilotprojekt, das ursprünglich auf Herbst 2022 angekündigt wurde, angelaufen. Laut Barbara Burri, Projektleiterin der Städtischen Gesundheitsdienste, hat sich das Pilotprojekt aus administrativ-rechtlichen Gründen um fünf Monate verzögert. In der nun laufenden Vorbereitungsphase werde Personal rekrutiert und geschult, die Infrastruktur und das Material bereitgestellt sowie die Werbe- und Informationsmaterialien erstellt und das Projekt beworben. «Diese Phase hat am 1. Dezember 2022 begonnen», sagt Burri.
Wohnsitz mit der Stadt Zürich
Die Gratistests sollen denjenigen Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht werden, die ein relevantes Risiko für HIV oder eine andere sexuell übertragbare Krankheit haben, bei denen aber die hohen Kosten für die Tests bisher eine zu grosse Barriere darstellten, sagt Burri. «Dies sind in erster Linie junge Menschen bis 25 Jahren.» Weiter sollen aber auch Personen über 25 Jahren, die aufgrund ihres Einkommens Anrecht auf eine KulturLegi haben, von dem Angebot profitieren können. «Die Personen, die das Angebot der Gratistests in Anspruch nehmen wollen, müssen ihren Wohnsitz in der Stadt Zürich haben.»
Die Kosten für die 3,5-jährige Projektdauer belaufen sich gemäss Burri auf 2,66 Millionen Franken. Das Pilotprojekt werde von einer wissenschaftlichen Studie der Universität Zürich begleitet und evaluiert.
Weitere Informationen dazu auf segz.ch.
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Tschau, Onlineberatung
Feel-ok, Informationen für Jugendliche
Pro Juventute, Beratung für Kinder und Jugendliche, Tel. 147
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