
Aromatherapie ist längst im Mainstream angekommen. Wir verraten dir die wichtigsten Facts.
SchnupperkurAcht Dinge, die du über Aromatherapie wissen solltest
Wie wirken ätherische Öle auf uns, wie werden sie angewendet und was gibts sonst noch zu beachten? Wir haben die Antworten.
- von
- Gina Buhl
Bestimmt hast du auch schon mal gehört, dass Lavendelöl beruhigend wirkt oder der Duft von Zitrone die Laune pusht. Alles nur Ökotanten-Weisheiten, denkst du? Tja, dann hör mal her.
Tatsächlich steckt hinter der Aromatherapie, einem Teilbereich der Phytotherapie, eine wissenschaftlich anerkannte Therapieform, die in Psychotherapien, Spitälern und Pflegeheimen schon lange erfolgreich angewendet wird.
Allerspätestens seit Unternehmen wie Farfalla oder BalmBalm hübsch verpackte Duftmischungen und Duftlampen verkaufen, ist die Aromatherapie im Mainstream angekommen. Aber was steckt eigentlich dahinter? Wir klären auf.
1. Das Wirkprinzip der Aromatherapie
Basis für die Aromatherapie sind ätherische Öle, die aus destillierten Pflanzen(teilen) hergestellt werden. Weil Pflanzen mit ihrem Duft kommunizieren, um sich vor Insekten oder UV-Strahlung zu schützen, stecken sie voller intelligenter Informationen. Jede Pflanze entwickelt im Laufe ihres Lebens quasi einen eigenen überlebenssichernden Signature-Duft – und von dem können auch wir Menschen profitieren.
2. Das passiert, wenn wir schnuppern
Ätherische Öle sind in ihrer Struktur eng mit unseren körpereigenen Hormonen verwandt und wirken dementsprechend intensiv auf unseren Körper. Ihre Duftmoleküle treffen beim Einatmen auf die Riechschleimhaut und dort auf Millionen von Riechzellen und Flimmerhärchen. Sie werden in einen elektrischen Impuls umgewandelt, der dann in unser Gehirn – genauer gesagt ins limbische System – weitergeleitet wird. Dieser Teil unseres Gehirns reguliert unser Nerven- und Hormonsystem und ist zuständig für Emotionen und unser Erinnerungsgedächtnis. Die ätherischen Öle wirken somit über die Nase direkt auf unser Wohlbefinden.

Ätherische Öle wirken über die Nase direkt auf unser Wohlbefinden.
3. Die Öle wirken auch über unsere Haut
Auch über unsere Haut können wir ätherische Öle aufnehmen. Untersuchungen haben gezeigt, dass nach einer Massage oder einem Fussbad mit Aromaölen die entsprechenden Moleküle nach ein paar Minuten im Blut nachgewiesen werden können. Verrückt, oder? Deshalb beim Dosieren vorsichtig sein und die Öle immer verdünnt auf der Haut anwenden. Besonders hautirritierende Kandidaten sind Myrte, Nelke, Verbena, Zimt und Lemongrass.
4. Diese Düfte tun uns besonders gut
Das Neroli-Öl wird in der Aromatherapie als Allrounder bezeichnet, denn es soll bei Schlaflosigkeit, Angstzuständen, depressiven Verstimmungen, Durchfall, Impotenz, nervösen Herzbeschwerden, Nervosität und trockener, empfindlicher Haut helfen. Bergamotte soll aufmunternd und entspannend wirken und bei seelischen Tiefs und Angst unterstützen. Vanille hat beruhigende und ausgleichende Eigenschaften; Rose soll schmerz- und krampflindernd wirken und für gute Stimmung sorgen.
5. Achte auf die Dosierung
Egal ob Duftlampe, Duftstein, Aromadiffuser, als Duschgel, im Fussbad oder zur Gesichtspflege: Die Dosierung der Öle ist immer ganz unterschiedlich – die Anwendung auch. Im Fussbad etwa brauchen die nicht wasserlöslichen Öle immer einen Träger wie Rahm oder Milch, damit sie ihre Wirkung entfalten können. Du solltest auch unbedingt vorher abklären, wie viele Tropfen von welchem Öl du benutzen sollst, damit du die Vorteile spürst.

Für viele Probleme gibt es in der Aromatherapie ein passendes Öl.
6. So erkennst du ein gutes Öl
Am allerbesten ist es, wenn du dich von Fachpersonen beraten lässt. Grundsätzlich solltest du aber bei jedem Öl darauf achten, dass es zu 100 Prozent aus Pflanzenmaterial gewonnen wird. Noch wichtiger ist die Bio-Qualität – vor allem wenn du vorhast, das Öl auf deiner Haut anzuwenden.
7. Hier ist Vorsicht geboten
Öle aus Zitrusfrüchten, Johanniskraut, Verbena und Angelikawurzel erhöhen die Lichtempfindlichkeit der Haut. Deshalb solltest du sie nicht unmittelbar vor dem Sonnenbad verwenden. Ausserdem verlieren Zitrusöle früher als andere Öle ihre Haltbarkeit. Wegschmeissen musst du sie deswegen aber nicht: Orangenöl zum Beispiel wirkt antibakteriell und kann prima zum Putzmittel beigegeben werden. Wenn du schwanger bist oder stillst, solltest du die Anwendung der Öle vorher mit einer Expertin oder einem Experten absprechen.
8. Viel hilft nicht immer viel
Ätherische Öle sind konzentrierte Pflanzenpower – deshalb sollten sie immer sparsam angewendet werden. Es kann nämlich passieren, dass zu viel eines eigentlich beruhigenden Lavendelöls seine Wirkung kehrt und deine Synapsen plötzlich überreizt. Dann wirds leider nichts mit dem Schlummerschlaf.
Du willst noch mehr wissen? Weitere Infos findest du etwa im Buch «Aromatherapie leicht gemacht» von Ursula Voneschen-Hefti.
Hast du Erfahrung mit Aromatherapie? Welche Öle wirken bei dir besonders gut? Und gegen was? Erzähls uns in den Kommentaren.
My 20 Minuten
Als Mitglied wirst du Teil der 20-Minuten-Community und profitierst täglich von tollen Benefits und exklusiven Wettbewerben!