DauersendungAcht Tage moderieren – Radiomann will Weltrekord
200 Stunden am Stück moderieren: Der Zofinger Radiomoderator Larry Lüscher will den Weltrekord brechen und nonstop senden. Seit Wochen trainiert er dafür.
- von
- Sonja Mühlemann
Der 20-jährige Larry Lüscher wollte 200 Stunden am Stück moderieren - und den Weltrekord eines Holländers über 198 Stunden brechen. Doch nach 125 Stunden musste er am Dienstag aufgeben.
Kraft gaben ihm bei seinem Versuch Powerdrinks aus Kokoswasser mit Randensaft und gesundheitsfördernden Pülverchen.
Jede Stunde durfte er fünf Minuten schlafen. Dafür wurde extra ein Schlafenszelt direkt neben dem Radiostudio eingerichtet.
8 Tage und 8 Stunden: So lange muss Radio Inside-Moderator Larry Lüscher am Mikrofon stehen – dann bricht er den Weltrekord eines holländischen Moderators über 198 Stunden. Brechen will Lüscher den Rekord in einem extra eingerichteten Studio im Media Markt Oftringen im Einkaufszentrum a1
«Ich bereite mich seit einem Monat auf die Grenzerfahrung vor – ich habe einen Ernährungsberater und einen Mental-Coach an meiner Seite», so Larry Lüscher. Beide wird er nötig haben, denn die Regeln sind knallhart: Während des Weltrekordversuchs darf der 20-Jährige nur fünf Minuten pro Stunde schlafen. Er muss jeden Song selber ansagen und manuell auslösen. Unabhängige Zeugen schauen dem Radiomoderator rund um die Uhr auf die Finger und die Augenlider.
Auf WC eingeschlafen
Damit Larry Lüscher durchhält, setzt er auf gesunde Ernährung. «Ich werde einen riesigen Vorrat an Kokoswasser mit ins Studio nehmen. Dieses mische ich mit Randensaft und einigen gesunden Pülverchen zu einem Powerdrink.» Kaffee und künstliche Energydrinks haben ihm seine Coaches verboten. Angst vor Folgeschäden durch den Schlafentzug habe er nicht. «Das schlimmste was passieren kann, ist, dass ich einschlafe und ins Mikrofon schnarchle.»
Die wichtigsten Durchhalte-Tipps dürfte Larry von seinem Chef bekommen, denn dieser hält den Schweizer Rekord im Dauermoderieren. «Das wichtigste ist, dass Larry Spass hat und sich nicht auf das Ziel versteift – dann kann er es schaffen», sagt der Berner Christoph Stöckli. Nur so habe vor zwölf Jahren 105 Stunden durchgehalten.
Es sei erstaunlich, wie der Körper reagiere – das Hirn fahre runter. Nach drei Tagen habe er keinen Hunger mehr gehabt, erkannte die Regler am Mischpult nicht mehr. Die Kollegen malten Schilder mit den Songtiteln, die er anmoderieren musste, und hielten sie hoch, weil er sich nicht mehr konzentrieren konnte. «Einmal schlief ich auf der WC-Schüssel ein und sie musste mich wieder vors Mikrofon holen.»
Radiohörer standen extra auf
Das nonstop Moderieren sei dennoch eine seiner tollsten Erfahrungen: «Das Studio war in einem Berner Schaufenster eingerichtet. Nachts kamen Polizisten auf einen Kaffee vorbei, Fans reisten an und übernachteten vorne dran und eine Bäckerei kreierte einen Kuchen mit meinem Bild darauf», schwärmt Christoph Stöckli. Es hätten sich selbst Radiohörer gemeldet, welche extra mitten in der Nacht aufstanden um zu hören, ob er noch wach sei. Er wünsche Larry, dass auch sein Weltrekrodversuch eine solche Eigendynamik entwickle.
Dieser zieht am Donnerstag für 8 Tage und 8 Stunden ins Einkaufszentrum a1 in Oftringen. «Ich freue mich auf viel Besuch von Radiohörern, die mir helfen wach zu bleiben», sagt Lüscher.
Radio Inside sucht Zeugen für den Weltrekordversuch. Volljährige können sich unter office@radioinside.ch melden.