ZürichAchtung, Lebensgefahr! Frau fällt beinahe in Altkleider-Container
Ein Clip zeigt, wie eine Frau beim Versuch, Kleider aus einem Container zu fischen, beinahe hineinfällt. Die Stadt Zürich warnt vorm Nachahmen.
Extrem gefährlich: Einstieg in einen Kleidercontainer.
Darum gehts
In der Stadt Zürich werden pro Jahr rund 2000 Tonnen Textilien gesammelt und entsorgt.
Rund 120 Textilcontainer stehen auf öffentlichem Grund.
In der Vergangenheit kam es bereits zu Todesfällen, nachdem Personen Kleider aus dem Container hatten fischen wollen.
Haarsträubende Szene bei einer Wertstoff-Sammelstelle in Zürich: In einem Video des Instagram-Accounts «szene_isch_zueri» ist zu sehen, wie eine Person versucht, etwas aus einem Altkleider-Container der Firma Tell-Tex zu holen. Mit dem Oberkörper befindet sie sich im Container, nur ein Bein verhindert das Zuklappen des Schliessmechanismus. «Kolleg, dere gahts gar nüm guet», kommentiert ein Augenzeuge die Situation.
Dass ein solches Verhalten tödlich ausgehen kann, ist bekannt: Erst im Februar 2022 fanden Polizeibeamte in Lausanne eine leblose Frau (36) in einem Textilcontainer. Ihr Schwager berichtete später, dass sie ihren Hals einklemmte und darum erstickte. Auch im Genfer Quartier Les Eaux-Vives starb im Jahr 2015 ein aus dem Ausland stammender Mann an Erstickung in einem Altkleider-Container. Ein Passant hatte einen Arm aus der Öffnung hängen gesehen. Die Ermittelnden gingen davon aus, dass sich der Mann im Container verstecken oder Kleider herausholen wollte.
Auch im Ausland kam es bereits zu ähnlichen Vorfällen: Im November 2022 blieb eine Ukrainerin (26) in einem Textilcontainer in Weinstadt (D) stecken. Die Frau, die auf der Suche nach Kleidung in den Container geklettert war, konnte nur noch tot geborgen werden. Und im Juni 2021 rutschte ein Elektriker (40) in Hilchenbach (D) beim Versuch, Kleider aus einem Container zu fischen, ab. Dabei klemmte er sich den Hals in der Einwurfklappe ein und verlor das Bewusstsein. Auch er überlebte nicht.
Einstieg «immer ein Risiko»
Wie Sascha Sardella von der Tell-Tex AG auf Anfrage sagt, habe man Kenntnis vom Video. Statistiken über Plünderungen von Textilcontainern würden nicht geführt. Sämtliche Container der Firma entsprächen mit der CE- und GS- Prüfung aber allen Sicherheitsanforderungen, betont Sardella. So seien sie etwa luftdurchlässig und auch die Quetschgefahr sei durch abgerundete Ecken minimiert.
«Trotzdem können wir nur abraten, es dieser Person gleichzutun: Ein solcher Einstieg ist immer mit Risiken verbunden.» Sollte es zu einem Fehleinwurf kommen, solle man sich bei der am Container angebrachten Telefonnummer melden, sagt Sardella. «Einer unserer Mitarbeitenden kommt dann vor Ort und öffnet den Container.»
Sicherheitshinweise auf Container
«Wir sind über solche Vorfälle erschüttert», sagt auch Jana Mikualsch vom Altkleidersammler Texaid. Ein solches Manöver sei sehr gefährlich – obwohl auch ihre Container sicherheitsgeprüft seien: «Es könnte zu Verletzungen kommen, im schlimmsten Fall auch zum Todesfall.» Um vor solchen Aktionen zu warnen, seien die Container mit Sicherheitshinweisen – «Nicht einsteigen – Lebensgefahr» und «Vorsicht Quetschgefahr» – versehen, sagt Mikualsch.
Zwar sei die Gefahr, Quetschungen zu erleiden oder im Innern zu ersticken, dank der Sicherheitsvorschriften gering, sagt Tobias Nussbaum von Entsorgung und Recycling Zürich. «Dennoch ist das Verhalten nicht ungefährlich und keinesfalls zur Nachahmung empfohlen.»
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