Aktualisiert

ADANK. Rot

In der Bündner Herrschaft ist der Boden genauso wichtig wie die Berge.

Für den Winzer Hansruedi Adank ist der Boden gar sein wertvollster Besitz: "Wir beobachten ihn, riechen ihn, hören ihm zu. So spricht er durch seinen Geruch deutlich zu uns; zum Beispiel zwischen Tau und Tag, beim ersten Gang durch den Weinberg, wenn sein Duft eine herbe Note hat. Denn unter der Erdoberfläche verbergen sich tiefgründige, facettenreiche geologische Formationen, die selbst einem unscheinbaren Weinberg Spitzenstatus verleihen."

Ahaaaaa.... Ok.

1994 übernahm Hansruedi Adank mit seiner Frau Rätia den Betrieb von seinem Vater. Sie bewirtschaften in Fläsch 6 Hektaren Rebfläche, die auf 15 Parzellen verteilt sind. Etwa 2/3 der Fläche sind mit Roten, 1/3 mit weissen Sorten bestockt. Das Durchschnittsalter der Reben beträgt rund 15 Jahre.

Bei soviel Liebe zu Natur und Terroir erstaunte es mich nicht, dass die Adanks auf die Spontangärung setzen (dem Traubenmost also keine zusätzlichen Hefen beifügen um die Gärung in Gang zu setzen). Hanruedi erkläre das kurz und bündnerisch bündig so: „Die Hefe weiss schon, warum sie auf der Traube ist und was sie zu tun hat. Sonst wäre sie ja nicht auf der Traube".

Bei unserem Gespräch kostete ich seinen Pinot Noir Barrique 2012:

Verführerisches Rubinrot und ein betörender Beerenduft verlocken zu grossen Schlucken. Saftig, samtig und süffig schmeichelt dieser Leckerschluck dem Gaumen. Eine süsse Note verbindet sich perfekt mit leichten Röstaromen und gibt dem komplexen, vielschichtigen Körper das gewisse Extra.

Auch diesen Wein habe ich seither in Zürich gekostet. Mehrmals. Einfach um sicherzugehen, dass der Wein auch ohne Bündner Charme gut schmeckt. Tut er ... und wie!

Deine Meinung