«Taktlos und dumm»Adela Smajic lernt Russisch und erntet üblen Shitstorm
Die Baslerin möchte ihren Sprachhorizont erweitern. Für ihre Wahl, Russisch zu lernen, wird sie wegen der aktuellen Kriegssituation heftig kritisiert. Nun wehrt sie sich.
Darum gehts
Heute feiert Adela Smajic ihren 29. Geburtstag. Für ihr neues Lebensjahr hat sich die einstige Bachelorette vorgenommen, eine neue Sprache zu erlernen. Bis zu ihrem 30. will sie diese beherrschen. Entsprechend stolz meldet sich die Baslerin aus der ersten Lektion und teilt ein Übungsblatt auf Instagram. Doch ihre Kurswahl wird massiv kritisiert: Sie lernt Russisch.
Durch die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine, die sich aus der russischen Invasion ergab, machen die News über Adelas neues Bestreben ihre Followerschaft offenbar wütend. Ein regelrechter Shitstorm brach innert kürzester Zeit aus. «Unglaublich. Schäme dich», schreibt ihr jemand. «Das ist ein Witz, oder? So daneben, jetzt sowas zu posten», meldete sich eine andere Person via Privatnachricht. Weiter heisst es, sie sei «taktlos und dumm».
Adela stellt klar: «Ich bin gegen den Krieg!»
Die Vorwürfe lässt Adela nicht auf sich sitzen. Obwohl sie sich als Person der Öffentlichkeit selten politisch äussere, müsse sie nun doch einige Worte loswerden: «Ich bin gegen den Krieg! Ich befürworte keine Sekunde davon, was da drüben abgeht», stellt sie klar. Ihre Kritiker würden die Situation ausnutzen und Hass schüren.
Zudem meinte sie, dass so viele einen Zusammenhang zwischen den Geschehnissen und ihrem Spracherwerb schlagen, schockiere die 29-Jährige. Sie ist nicht damit einverstanden, deswegen als «unsolidarisch, nicht human und geisteskrank» bezeichnet zu werden. Man könne das Volk und die Sprache nicht dafür verantwortlich machen, was «eine Person da drüben macht», betont sie.
Russisch zu lernen, sei naheliegend
Russisch zu erlernen, sei ein langjähriger Wunsch ihrerseits. Die serbische Sprache habe sie bereits im Repertoire – ihre Mutter ist Serbin – und die kyrillische Schrift könne sie ebenfalls lesen. «Deshalb lag es nahe, dass ich Russisch lerne», erklärt sie.
Adela zeigt sich besorgt darüber, dass Menschen mit russischen Wurzeln aufgrund ihrer Herkunft momentan ebenfalls diskriminiert werden könnten. Auf ihr Statement antwortet eine Person: «Genau so geht es uns leider gerade!» und ist dankbar dafür, dass jemand die Diskriminierung anspricht. Eine andere Person berichtet davon, dass ihr Team am Arbeitsplatz aus vielen Russen besteht und sich die Gruppe seit vergangener Woche dafür schämt, untereinander Russisch zu sprechen.