Yeezy-Reihe: Adidas will Kanye-West-Produkte weiterhin verkaufen

Aktualisiert

Yeezy-ReiheAdidas will Kanye-West-Produkte verkaufen und Geld spenden

Nach der Trennung von Kanye West ist die Adidas-Aktie an der Börse abgestürzt. Nun sollen die bereits auf den Markt gebrachten Produkte trotzdem weiter verkauft werden.

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Der Musiker Ye (früher Kanye West) sorgte im letzten Jahr mit antisemitischen Äusserungen für Unmut. 

Der Musiker Ye (früher Kanye West) sorgte im letzten Jahr mit antisemitischen Äusserungen für Unmut. 

IMAGO/Sipa USA
Der Sportartikelhersteller Adidas beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm. Damit wurde auch die Produktion der teuren Yeezy-Schuhe eingestellt. 

Der Sportartikelhersteller Adidas beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit ihm. Damit wurde auch die Produktion der teuren Yeezy-Schuhe eingestellt. 

imago images/ZUMA Wire
Adidas rechnet mit einem Verlust beim Betriebsergebnis von bis zu 700 Millionen Franken.

Adidas rechnet mit einem Verlust beim Betriebsergebnis von bis zu 700 Millionen Franken.

AFP

Darum gehts

  • Adidas plant, "Yeezy"-Produkte nach der Trennung von Kanye West weiterhin zu verkaufen.

  • Ein Teil des Geldes soll gespendet und gegen Diskriminierung eingesetzt werden.

  • Im ersten Quartal hat Adidas einen Verlust von 23 Millionen Franken verzeichnet und das Unternehmen erwartet für das Gesamtjahr nur knapp positive Ergebnisse.

Der Adidas-Konzern will Teile des Bestandes an den gemeinsam mit Rapper Kanye West auf den Markt gebrachten Produkten der «Yeezy»-Reihe auch nach der Trennung von dem umstrittenen Musiker weiter verkaufen. Ein «signifikanter Betrag» soll an Organisationen gespendet werden, die sich gegen Diskriminierung und Hass, einschliesslich Rassismus und Antisemitismus, einsetzen, teilte Adidas am Freitag in Herzogenaurach mit. Der Verkauf der ersten «Yeezy»-Produkte soll noch im Mai starten. Ob es danach noch weitere «Yeezy»-Artikel auf dem Markt geben werde, sei zunächst offen.

Die teure Abkehr von dem Skandalrapper und seinen «Yeezy»-Produkten hat dem Sportartikelhersteller im ersten Quartal bereits einen Verlust eingebrockt. Unter dem Strich stand in den ersten drei Monaten des Jahres 2023 ein Minus von 23 Millionen Franken. Für das Gesamtjahr könnte Adidas wegen der «Yeezy»-Probleme mit einem nur knapp positiven Ergebnis abschliessen, wie das Unternehmen bereits im Februar prognostizierte.

Adidas rechnete mit einem Verlust von 500 Millionen Franken

Der Rapper hatte gemeinsam mit Adidas teure Lifestyle-Produkte auf den Markt gebracht – ein für beide Seiten höchst lukratives Geschäft. «Als ich noch beim Wettbewerber war, sass ich da mit grossen Augen», sagte Konzernchef Björn Gulden jüngst bei der Bilanz-Pressekonferenz. «Yeezy» bedeutete für Adidas Milliardenumsätze, vor allem in den USA, mit sehr hoher Gewinnspanne.

Nach antisemitischen Äusserungen von West musste Adidas die Zusammenarbeit einstellen. Würden die noch vorrätigen Produkte komplett vernichtet, würde dies das Jahresergebnis mit fast 700 Millionen Franken belasten. Im Falle des Verkaufs und des Spendens der Erlöse geht Adidas noch immer von einem Verlust von fast 500 Millionen Franken aus. Zumindest würden die Kosten für die Vernichtung in Höhe von 200 Millionen Franken gespart.

Als Schwierigkeit kommt eine Sammelklage von Investoren in den USA hinzu, die Adidas vorwerfen, nicht rechtzeitig reagiert zu haben. Man hätte früher wissen können, welches Risiko die Zusammenarbeit mit West bedeutet. Auf der Hauptversammlung verweigerte ein Teil der Aktionäre dem Vorstand und Aufsichtsrat die Entlastung. 

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(DPA/smk)

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