3 mit Sex – «Ich bin mit einem Plug im Po in den Ausgang»

Aktualisiert

3 mit Sex «Ich bin mit einem Plug im Po in den Ausgang»

Analplugs und Penisringe sollen die beliebtesten Sextoys bei uns Schwulen sein? Nach einem Selbstexperiment ist Lars anderer Meinung.

Lars
Zora Schaad
von
Lars
,
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Lars und Timon gehen mit ihren Sextoys in den Ausgang.

Lars und Timon gehen mit ihren Sextoys in den Ausgang.

Illu: Anna Deér
Er ist ein schwuler Designer aus dem Aargau, WG-Mami und wilder Single, der gut mit Hammer und Nägeln umgehen kann. Insgeheim hat Lars aber genug davon, inner- und ausserhalb des Betts immer den aktiven Part zu übernehmen.

Er ist ein schwuler Designer aus dem Aargau, WG-Mami und wilder Single, der gut mit Hammer und Nägeln umgehen kann. Insgeheim hat Lars aber genug davon, inner- und ausserhalb des Betts immer den aktiven Part zu übernehmen.

Illu: Anna Deér
Er ist ein bekannter Musiker, gilt als heterosexuell. Bruce wird auf der Strasse erkannt und empfängt Journalistinnen und Journalisten für Homestorys. Er datet öfter Männer als Frauen und muss aufpassen, dass ihn seine Groupies nicht ertappen.

Er ist ein bekannter Musiker, gilt als heterosexuell. Bruce wird auf der Strasse erkannt und empfängt Journalistinnen und Journalisten für Homestorys. Er datet öfter Männer als Frauen und muss aufpassen, dass ihn seine Groupies nicht ertappen.

Illu: Anna Deér

Darum gehts

Das Sexleben von mir und meinem Boyfriend Timon hält gerade Winterschlaf. Dass ich mir im Homeoffice die langen Arbeitstage damit versüsse, an mir rumzuspielen, hilft nicht viel. Dazu haben Timon und ich eine offene Beziehung und holen uns ab und an Sex von anderen Männern. Deshalb finde ich Timons Idee ganz süss, die Erotik in unserer Beziehung mit einem Besuch im Sexshop wiederzubeleben. «Ein Sextoy-Adventskalender, nur für uns», überzeugt mich Timon. Wir lernen die beliebtesten Sextoys der Gays kennen – das behauptet zumindest die Verkäuferin, die so aussieht, als kenne sie sich mit Dildos gut aus.

«Unser Plan: Mit Penisring und Buttplug in den Ausgang zu gehen» 

«… und dieses Modell hier ist dem Pornostar Tommy Pistol nachempfunden», sagt sie, als wir das Ende des Dildoregals erreicht haben. Ich bin mir nicht sicher, ob der Dildo das richtige für unser Sexleben ist.
«Das hier verkaufen wir auch noch öfters an Pärchen, die unseren Store besuchen», sagt die Verkäuferin und hält uns einen kleinen pinken Stöpsel unter die Nase. «Damit kann der ganze Tag im Office oder der Abend im Ausgang zum Vorspiel werden», zwinkert sie. Sie zeigt uns noch die anderen Gay-Kassenschlager. Wir verlassen den Laden mit Lederreiniger, einem Leder-Penisring mit Druckknopfverschluss und einem pinken A***-Stöpseli. Unser Plan: Wenn wir das nächste Mal ausgehen, zieht sich Timon den Penisring über und ich probiere den Buttplug aus. Das soll uns den ganzen Abend in die richtige Stimmung bringen, um danach wilden Sex zu haben wie damals, als wir uns kennenlernten und unsere Lust noch frisch war.

Bevor wir am darauffolgenden Wochenende tanzen gehen, treffen wir uns bei mir in der WG. Ella und Bruce sind zuhause und wissen bereits von mir, was Timon und ich vorhaben. «Pass auf, dass du das richtige Gleitgel mit dem Plug verwendest. Wasserbasierte Gleitgels ziehen schneller ein als  silikonbasierte», behauptet Ella, als es an der Türe klingelt. Ich verschwinde mit Timon in meinem Zimmer und ziehe ihm die Hosen runter. «Du klemmst meine Schamhaare ein!» wimmert Timon. «Sorry. Der Knopf braucht viel Druck, damit er schliesst». Nach Ende der Prozedur hat Timon ein paar Schamhaare weniger. Jetzt bin ich an der Reihe. «Nimm genug Gleitgel.» Den kalten Analplug habe ich zum Glück auf der Heizung vorgewärmt. «Entspann dich, Lars». Er grinst, als er mir die Hose wieder hochzieht. Ich muss mich noch an den Plug gewöhnen. Ich versuche ihn zu vergessen.

«Beim Hinsetzen verstärkt sich der Druck des Plugs auf meine Prostata»

Etwas später on the Dancefloor im El Paso: Timon und ich haben eine geile Zeit. Wir trinken, lachen, tanzen und flirten miteinander. Wir wollen eine rauchen und setzen uns auf die Couch im Fumoir. Beim Hinsetzen verstärkt sich der Druck des Plugs auf meine Prostata. Ich bin schon etwas betrunken und grinse Timon an. Wenn ich mein Gewicht im Sitzen verlagere, kann ich mich zusätzlich stimulieren. Das Beste: all diese Leute wissen nicht, was Timon ich gerade treiben. Hah! Ich fühle mich Timon «partners in crime»-mässig verbunden.

Als wir weitertanzen, fängt der Plug in meinem Popo an zu brennen. Vielleicht habe ich mich etwas zu doll auf der Couch gefläzt. Keine Ahnung. Ich will Timon nicht enttäuschen und lasse den Plug noch so lange drin, bis ich mit gekrümmter Haltung aufs WC humpeln muss. Als endlich eine Kabine auf der Männertoilette frei wird, ziehe ich den Plug aus dem Hintern. 

«Vielleicht rede ich nochmal mit der Dildo-Professorin»

Timon und ich haben an diesem Abend keinen Sex mehr. Ich erzähle ihm auf dem Heimweg von meinem Stöpsel-Problem. Timon nimmt mich in den Arm und greift schnell in seine eigene Hose, um den Penisring abzuziehen. Zuhause kuscheln wir nur und haben erst wieder Sex, als mein Hintern sich von der Strapaze erholt hat. Ob ich den Plug erneut versuchen werde, weiss ich nicht. Das Gefühl damit im Ausgang zu sein war gut – bis auf das Brennen. Vielleicht rede ich nochmal mit der Dildo-Professorin vom Sexshop. Oder habt ihr einen Tipp für mich? Schreib mir via onelove@20minuten.ch

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