GP von San Marino: Aegerter vor Lüthi im Ziel – historischer Doppelsieg

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GP von San MarinoAegerter vor Lüthi im Ziel – historischer Doppelsieg

Die Moto2-Cracks fahren im Regen von San Marino sensationell. Dominique Aegerter gewinnt vor Tom Lüthi – der erste Schweizer Doppelsieg überhaupt.

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Aegerter im Glück: Der 26-Jährige steht vor Tom Lüthi auf dem Podest. (10. September 2017)

Aegerter im Glück: Der 26-Jährige steht vor Tom Lüthi auf dem Podest. (10. September 2017)

Keystone/Antonio Calanni/AP
1,4 Sekunden hinter Aegerter sorgte Lüthi für einen Schweizer Doppelsieg – den ersten überhaupt in fast 70 Jahren Strassen-WM: Aegerter während der Regen-GP von San Marino. (10. September 2017)

1,4 Sekunden hinter Aegerter sorgte Lüthi für einen Schweizer Doppelsieg – den ersten überhaupt in fast 70 Jahren Strassen-WM: Aegerter während der Regen-GP von San Marino. (10. September 2017)

Keystone/Antonio Calanni/AP
Bereits im Qualifying war Aegerter vor Lüthi – er startete von der Position 3, Lüthi fuhr nur von Position 7 los: Aegerter im Qualifying. (9. September 2017)

Bereits im Qualifying war Aegerter vor Lüthi – er startete von der Position 3, Lüthi fuhr nur von Position 7 los: Aegerter im Qualifying. (9. September 2017)

Keystone/Antonio Calanni/AP

Schweizer Jubeltag in Misano: Dominique Aegerter gewinnt vor Tom Lüthi den Regen-GP von San Marino. Im Moto2-Klassement verkürzt Lüthi den Abstand zum gestürzten WM-Leader Franco Morbidelli markant.

Aegerter, der in dieser Saison noch nie besser als Fünfter war, kam zu seinem zweiten GP-Sieg nach demjenigen auf dem Sachsenring 2014. Wie damals war der 26-Jährige aus Rohrbach im Oberaargau auf einem Suter-Motorrad unterwegs.

Historischer Doppelsieg

1,4 Sekunden dahinter sorgte Lüthi für einen Schweizer Doppelsieg – den ersten überhaupt in einer Solo-Klasse in fast 70 Jahren Strassen-WM. 1983 kam es zuvor letztmals vor, dass zwei Schweizer nach einem Rennen gemeinsam auf dem Podest standen. In Silverstone klassierten sich Bruno Kneubühler und Hans Müller in der 125er-Klasse hinter Sieger Angel Nieto aus Spanien im 2. und 3. Rang.

«Ich hätte nie erwartet, dass ich so schnell sein kann. Ich lag lange hinten und musste ständig pushen. Die Bedingungen war sehr schwierig», sagte Aegerter hinterher und lobte sein Team für die tolle Arbeit.

Auch Raffin in den Top Ten

Auch Lüthi erklärte, er habe zunächst kein gutes Gefühl gehabt, ehe sich das Rennen zu seinen Gunsten entwickelte. Als er schliesslich hinter Aegerter an zweiter Stelle fuhr, «musste ich stets abwägen, ob ich angreifen oder auf sicher gehen soll. Am Schluss hatte ich auch die WM im Kopf und ich wollte nichts mehr riskieren.»

Damit beträgt Lüthis Rückstand auf den in der 4. Runde gestürzten WM-Leader Franco Morbidelli nur noch neun Punkte (214:223). Für den 125er-Weltmeister von 2005 war es im 13. Saisonrennen bereits der zehnte Podestplatz.

Jesko Raffin rundete auf dem Circuit an der Adria-Küste den perfekten Tag aus Schweizer Sicht ab. Der Zürcher wurde Zehnter und punktete erst zum dritten Mal in dieser Saison nach Katar (14. Platz) und Argentinien (13.).

Sieg für Marquez

Marc Marquez (Honda) sicherte sich beim Grand Prix von San Marino den 59. GP-Sieg, den 33. in der MotoGP-Klasse. Der Titelverteidiger aus Spanien setzte sich auf nasser Strecke mit gut einer Sekunde Vorsprung vor dem lange führenden Italiener Danilo Petrucci durch. Dritter wurde dessen Landsmann und Ducati-Markenkollege Andrea Dovizioso.

Im WM-Klassement schloss Marquez zum bisherigen Leader Dovizioso auf. Beide Fahrer haben 199 Punkte und vier Saisonsiege auf dem Konto. Aufgrund der grösseren Anzahl 2. Plätze übernahm Marquez die Führung.

In der Moto3-Klasse gewann der Italiener Romano Fenati überlegen mit 28 Sekunden Vorsprung vor WM-Leader Joan Mir aus Spanien.

Resultate. GP von San Marino

MotoGP (28 Runden à 4,226 km/118,328 km): 1. Marc Marquez (ESP), Honda, 50:41,565 (140,0 km/h). 2. Danilo Petrucci (ITA), Ducati, 1,192. 3. Andrea Dovizioso (ITA), Ducati, 11,706. 4. Maverick Viñales (ESP), Yamaha, 16,559. - Schnellste Runde: Marquez (28.) in 1:47,069 (142,0 km/h). - 23 Fahrer gestartet, 17 klassiert. - Nicht am Start: Valentino Rossi (ITA), Yamaha (verletzt).

WM-Stand (13/18): 1. Marquez 199. 2. Dovizioso 199. 3. Viñales 183. 4. Rossi 157.

Moto2(26 Runden/109,876 km): 1. Dominique Aegerter (SUI), Suter, 51:39,709 (127,6 km/h). 2. Tom Lüthi (SUI), Kalex, 1,400. 3. Hafizh Syahrin (MAL), Kalex, 7,875. Ferner: 10. Jesko Raffin (SUI), Kalex, 1:20,192. - Schnellste Runde: Brad Binder (RSA/25.), KTM, in 1:57,732 (129,2 km/h). - 31 Fahrer gestartet, 16 klassiert.

WM-Stand (13/18): 1. Morbidelli 223. 2. Lüthi 214. 3. Alex Marquez (ESP), Kalex, 155. 4. Miguel Oliveira (POR), KTM, 141. Ferner: 8. Aegerter 88. 23. Raffin 11.

Moto3 (23 Runden/97,198 km): 1. Romano Fenati (ITA), Honda, 46:24,290 (125,6 km/h). 2. Joan Mir (ESP), Honda, 28,594. 3. Fabio Di Giannantonio (ITA), Honda, 39,035. - Schnellste Runde: Fenati (4.) in 1:59,425 (127,3 km/h). - 31 Fahrer gestartet, 15 klassiert.

WM-Stand (13/18): 1. Mir 246. 2. Fenati 185. 3. Aron Canet (ESP), Honda, 162. (mch/sda)

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