Afghanistan braucht 27,5 Milliarden Dollar
Für den Wiederaufbau in Afghanistan werden nach Ansicht von Experten in den kommenden sieben Jahren 27,5 Milliarden Dollar (rund 35,2 Mrd. Franken) benötigt.
Diese Zahl nennt ein von der afghanischen Regierung in Zusammenarbeit mit Weltbank, Asiatischer Entwicklungsbank und UNO- Agenturen erstellter Bericht, wie die Weltbank am Dienstag mitteilte.
Mit diesem Geld könne das Land Hunger und Armut entkommen und ein jährliches Pro-Kopf-Einkommen von 500 Dollar erreichen. Die Kosten für zwei Jahrzehnte des Konflikts in dem Land belaufen sich laut Weltbank auf etwa 240 Mrd. Dollar. In dieser Summe sind Wachstumverluste, Kosten für humanitäre Hilfe und Militärausgaben berechnet.
Umfang des Hilfsbedarfs relativiert
Der Weltbank-Direktor für Afghanistan, Alastair McKechnie, relativierte den Umfang des Hilfsbedarfs. So gebe die internationale Gemeinschaft für ihr militärisches Engagement derzeit jedes Jahr bereits etwa zwölf Milliarden Dollar aus.
In den Berechnungen der afghanischen Regierung würden die Kosten für die Aufrecherhaltung der Sicherheit im Land mit nur noch rund sieben Milliarden Dollar während der sieben Jahre veranschlagt.
Für Bildung sollten drei Milliarden Dollar ausgegeben werden, für den Gesundheitssektor eine Milliarde Dollar, für den Wiederafbau und Ausbau der Infrastruktur 13 Milliarden Dollar und für die Landwirtschaft 1,8 Milliarden Dollar.
Die Weltbank wird im Anschluss an die Afghanistan-Konferenz in Berlin ein Treffen für den Afghanistan-Wiederaufbaufonds organisieren. Bislang haben 24 Geberparteien diesem Fonds 600 Millionen Dollar zugesagt.
Die Schweiz werde für die Jahre 2004-2006 insgesamt rund 50 Millionen Franken zur Verfügung stellen, erklärte Jean-Philippe Jutzi von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Der Grossteil dieser Gelder fliesse wie bisher in humanitäre Projekte: 12 Millionen Franken sind es im Jahr 2004 - im Vorjahr waren es noch 17 Millionen. (sda)