FC Luzern: Bernhard Alpstaeg reicht weitere Klagen ein

Aktualisiert

Super League«Aktien wurden gestohlen» – Alpstaeg reicht weitere Klagen gegen den FCL ein

Nachdem Bernhard Alpstaeg Anfang März die Lizenz-Unterlagen nicht unterschrieben hatte, hat er nun weitere Massnahmen gegen den FCL-Verwaltungsrat ergriffen. 

Am Wochenende verlor der FC Luzern gegen den FC Zürich. 

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Darum gehts

  • Der Streit mit Bernhard Alpstaeg beherrscht weiter die Schlagzeilen rund um den FC Luzern. 

  • Nun hat der Aktionär an einer Medienkonferenz erneut gegen den Verwaltungsrat ausgeteilt.

  • Auch kritisierte er das Defizit in den letzten beiden Jahren.

Am Dienstagmorgen wurde bekannt, dass dem FC Luzern ein 3:0-Forfait-Sieg zugesprochen wird. Wenige Stunden später stand der FC Luzern erneut in den Schlagzeilen. Grund diesmal war Aktionär Bernhard Alpstaeg.

Der 77-Jährige gab zusammen mit seinem Berater Sacha Wigdorovits bekannt, dass er erneut juristisch gegen den Verwaltungsrat des FC Luzern vorgeht und weitere Klagen eingereicht hat. Und zwar gegen jedes einzelne der vier Verwaltungsratsmitglieder Stefan Wolf, Josef Bieri, Ursula Engelberger-Koller und Laurent Prince.

«Der Club ist aktuell führungslos»

Alpstaeg begründete: «Der Kampf geht nur gegen den Verwaltungsrat, vor allem gegen Herr Josef Bieri. Ein Teil der Aktien ist mir gestohlen worden, dagegen wehre ich mich.» Damit meinte der Aktionär die Tatsache, dass der Verwaltungsrat unmittelbar vor der GV im Dezember die Hälfte seines Aktienpakets und seiner Stimmrechte aberkannt hatte. 

Wigdorovits verlangte weiter einen externen Sachwalter, der in Luzern die Beschlüsse des Verwaltungsrats bezüglich der Aktienentmachtung von Alpstaeg für nichtig erkläre: «Der FC Luzern wird von einem angeblichen VR geführt – der Club ist aktuell führungslos.» Der Alpstaeg-Berater kritisierte das Defizit des FCL: «Sechs Millionen Franken Defizit häuften sich in den letzten beiden Jahren an.»

Die Bilanz könne nicht nur mit Corona erklärt werden, schliesslich hätte der FC St. Gallen etwa im gleichen Zeitraum ein Plus von 1,2 Millionen gemacht. Wigdorovits: «Herr Bieri und die Mitglieder des Verwaltungsrates verbrennen das Geld vom FC Luzern. Herr Alpstaeg verbrennt sein eigenes Geld.» Der Club wollte sich auf Anfrage von 20 Minuten nicht äussern.

Wie geht es mit dem FC Luzern weiter?

Streit ist schon lange Zeit im Gange

Es ist das nächste Kapitel in einem langen Streit, der seit Monaten zwischen Alpstaegs Stadion Luzern AG und der FCL Holding AG, die den Fussballbetrieb organisiert, tobt. Endgültig eskaliert war er im letzten Oktober mit einem «Blick»-Interview von Bernhard Alpstaeg, in dem er über den angedachten Rauswurf der FCL-Führung sprach. Der Club schoss daraufhin zurück und stellte sich hinter die Verantwortlichen. 

Der Streit mündete in der GV der FCL Holding AG am 21. Dezember. An dieser wurde bekannt,  dass der Verwaltungsrat Alpstaeg anzeigte, wodurch dieser – wie erwähnt – nur mit 27 Prozent seiner Aktienanteile abstimmen durfte. Gemäss dem Club ist der Kauf der 25 Prozent Anteile, welche Alpstaeg von Walter Stierli erworben hat, nicht ordnungsgemäss abgelaufen. Der Verwaltungsrat wurde wiedergewählt.

Alpstaeg reagierte seinerseits mit einer Klage. Vor wenigen Woche wurde dann bekannt, dass Alpstaeg den Club aus dem Stadion werfen will. Er sieht sich im Recht, weil er der Besitzer der Arena ist (er hält 60 Prozent der Aktien). So unterzeichnete er auch die Lizenz-Unterlagen Anfang März nicht, schrieb an die Liga. Der FCL-Verwaltungsrat präsentierte sich daraufhin fassungslos und enttäuscht. Am Dienstag scheiterte ausserdem eine Mediation zwischen den Streitparteien, der Stadt sowie der Swiss Football League.  

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