Algerien begnadigt 200 Terroristen
Algerien hat im Zuge seiner Politik der Aussöhnung mit islamistischen Untergrundkämpfern auch 200 Algerier begnadigt, die in Terrornetzen im Ausland aktiv waren.
Dies sagte Präsident Abdelaziz Bouteflika in einer Rede an die Nation, aus der die algerische Presse am Mittwoch zitierte. Die Kreisausschüsse hätten die Fälle von 80 000 Untergrundkämpfern auf die Anwendung der Aussöhnungscharta geprüft, sagte Bouteflika. Das Ergebnis werde im Januar bekannt gegeben.
«Unsere Herzen sind weiter für alle offen, die auf den rechten Weg zurückkehren wollen», sagte Bouteflika. Der Staat werde aber weiter den Terrorismus «gnadenlos und vollständig ausrotten».
In Algerien gibt es auch Jahre nach dem Ende des blutigen Bürgerkrieges mit muslimischen Untergrundkämpfern regelmässig tödliche Überfälle von Islamisten auf Sicherheitskräfte. Die Aussöhnungscharta ermöglichte Islamisten, aus dem Untergrund ins Zivilleben zurückzukehren.
1991 hatte die Armee der islamistischen Partei Front Islamique du Salut (FIS) mit der Annullierung der Wahlen den Weg zur Macht verbaut.
Der Bürgerkrieg zwischen der Armee und islamistischen Terroristen in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts mit zahlreichen Morden an der Zivilbevölkerung kostete bis zu 200 000 Menschenleben.
1999 wurde Abdelaziz Bouteflika zum Präsidenten gewählt. Seine Politik der nationalen Versöhnung liess die Gemetzel abebben.
(sda)