Alitalia stürzt ab
Die Aktien der krisengeschüttelten Alitalia sind an der Mailänder Börse zusammengebrochen. Zudem belastet eine Streikwelle die italienische Airline.
Zwei Tage vor Ablauf der Frist für die Rekapitalisierung im Wert von einer Mrd. Euro stürzte der Titel um 13,7 Prozent auf ein Rekordtief von 1,047 Euro ab.
Die Bereitschaft des Alitalia-Partners Air France, sich an der Kapitalaufstockung zu beteiligen, trug keineswegs zur Besserung des Klimas bei. Nach Angaben der Mailänder Wirtschaftszeitung «Sole 24 Ore» vom Mittwoch soll Air France noch diese Woche den Umfang ihrer Beteiligung an der Kapitalisierung bekannt geben.
Freitag ist der letzte Tag für die Verhandlung der Optionsrechte für die Rekapitalisierung. Die Operation wird am 2. Dezember abgeschlossen. Die Deutsche Bank soll die Hälfte der 600 Mio. Euro tragen, die die Kreditinstitute insgesamt garantieren wollen. Weitere 400 Mio. Euro soll der italienische Staat zeichnen, wie italienische Medien berichteten.
Nach der Rekapitalisierung wird der italienische Staat seinen Anteil an der Alitalia stark reduzieren. Die staatliche Beteiligung solle von 62 auf unter 50 Prozent sinken, heisst es in Kreisen des römischen Schatzministeriums.
Streikwelle
Eine Streikwelle belastet inzwischen Alitalia. Die italienische Fluggesellschaft muss wegen eines von den konföderierten Gewerkschaften ausgerufenen Generalstreiks am Freitag 230 Flüge, darunter 125 internationale Verbindungen streichen.
Bei Alitalia ist ein weiterer Streik am kommenden Dienstag geplant. Die Gewerkschaften protestieren somit gegen die Abwesenheit einer konkreten industriellen Strategie für die Fluggesellschaft.
(sda)