Wundersame WandlungAlkohol macht schwul
Alkohol macht anhänglich. Und er sorgt dafür, dass sich heterosexuelle Männer in betrunkenem Zustand eher zu Geschlechtsgenossen hingezogen fühlen.
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Von wem fühlen sich heterosexuelle Menschen angezogen, wenn sie einen sitzen haben? Das wollten Forscher um Julie C. Herbstrith von der Western Illinois University wissen und befragten 51 Männer und 32 Frauen vor Bars in den USA.
Sie zeigten ihnen dafür Fotos, die Männer und Frauen allein in Bars zeigten. Danach mussten die Teilnehmer ihr sexuelles Interesse an den Personen bewerten.
Hemmungslos ab zehn Gläsern
Bei Frauen zeigte sich dabei mit steigendem Alkoholisierungsgrad kein verändertes Interesse an möglichen Geschlechtsverkehrs-Partnern, berichten die Forscher im «Journal of Social Psychology». Sie seien lediglich alkoholisiert von Männern sexuell angezogen worden, die sie nüchtern noch nicht interessiert hatten.
Ganz anders aber bei Männern. Die Studienersteller kamen nämlich zu der provokanten These: «Je mehr Männer trinken, desto schwuler werden sie.» Je mehr Alkohol die befragten heterosexuellen Männer nämlich intus hatten, desto stärker war ihr sexuelles Interesse an anderen Männern.
Bei einer Menge von zehn Gläsern Bier oder vergleichbaren Mixgetränken fanden sie Frauen und Männer sogar sexuell gleich anziehend.
Kulturell bedingt
Warum das so ist, wollen die Studienersteller nun weiter erforschen. Eine ihrer Thesen ist, dass Alkohol Hemmungen vergessen lässt und dadurch die Bereitschaft sinke, nur das zu tun, was von einem «erwartet werde».
Das sei auch kulturell bedingt, denn die USA würden viel eher gleichgeschlechtliche oder bisexuelle Partner bei Frauen als bei Männern akzeptieren.