Schuhverrückte MännerAlle reissen sich um diese Sneakers
Der richtige Schuh entscheidet über die Coolness seines Trägers. Das ist jungen Männern hunderte Franken wert.
- von
- Nikolai Thelitz
Es ist Samstagnachmittag, der Schuhladen Titolo im Zürcher Niederdorf ist voll. Viele der Kunden sind junge Männer. «Die Jungs treffen sich am Samstag mit Kollegen, um etwas zu unternehmen. Da schauen sie oft bei uns vorbei», sagt Einkaufsleiter Clemens Baumann.
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Schuhe zu kaufen sei auch etwas Soziales. «Obwohl Online-Shopping immer mehr an Bedeutung gewinnt, kann dies einen Besuch in einem Sneakerstore mit einem starken Sortiment und einem coolen Ambiente nicht ersetzen.»
Eine Auswertung des Sneakershops Titolo für 20 Minuten zeigt, welche Modelle bei den 16- bis 25-jährigen Männern am begehrtesten sind.
Adidas Yeezy Boost 350: 304 bis 2000 Franken (aktuelle Preise auf Amazon.de). Dieser von Kanye West entworfene Sneaker ist so beliebt, dass man ihn nur per Kaufrecht über eine Verlosung erwerben konnte. Momentan ist er in den Schweizer Läden ausverkauft.
Adidas NMD: 150 Franken. Ein Dauerbrenner. Die Nachfrage nach den neuen Farben und Ausführungen ist ungebremst.
Adidas EQT: 140 Franken. «Der EQT ist das Zugpferd von Adidas im Jahr 2017. Die ersten Drops waren erfolgreich», sagt Baumann.
Nike Flyknit Racer: 175 Franken. Wenn neue Farben dieses leichten Sneakers im Running-Stil auf den Markt kommen, ist die Nachfrage jedes Mal sehr gross.
Beim Sneaker-Shop Pomp It Up wird der NMD ebenfalls verkauft, ebenso der Nike Airmax. Auch Klassiker von Reebok und Puma sind im Trend. Beim Online-Händler Zalando heisst es: «In der letzten Saison gehörten sowohl Adidas und Nike mit ihren Superstar-, Stan Smith-, Thea- und Roshe Run-Modellen als auch New Balance und Reebok Classic zu den Topsellern.» Die Verkaufszahlen will jedoch keiner der Verkäufer offenlegen.
Welcher Schuh gerade angesagt ist, ändert sich schnell. «Die Frequenz, mit der neue Modelle auf den Markt kommen, hat sich stetig erhöht», sagt Baumann. Früher seien die Schuhe über mehrere Jahre lang aktuell geblieben und häufig in einer neuen Saison einfach in neuen Farben herausgekommen. «Wer heute aber auf dem Pausenplatz ein Modell aus dem letzten Jahr anhat, ist oft bereits nicht mehr im Trend.»
«Früher Töffli, heute Sneaker»
Bereits bei den zwölfjährigen Jungs seien die Sneaker ein Statussymbol. «Schon in diesem Alter verfolgen sie genau, was ihre Liebslingsstars auf Social Media posten, und sind genau über die neusten Star-Entwürfe und die heissesten neuen Modelle informiert», sagt Baumann.
Dieses Wissen brauche man, um auf dem Pausenplatz bestehen zu können. «Die Jungs wollen in diesem Alter dabei sein und zu den Coolen gehören.» Das sei natürlich nicht immer nur positiv zu werten. «Doch das war schon immer so, früher waren es Lederjacken und Töffli, heute eher Sneaker.»