Handball-EMSchweizer Handballer ausgeschieden
Eine respektable Leistung reichte gegen starke Slowenen nicht zu einer Überraschung, für die Schweiz ist das EM-Abenteuer nach einer 25:29-Niederlage vorbei.
- von
- rom
Die Ausgangslage war klar. Für den Einzug in die Hauptrunde hätten die Schweizer gegen Slowenien in Göteborg einen Sieg mit mindestens acht Toren Differenz gebraucht. Darauf zu hoffen, dass Polen den Schweden mindestens einen Punkt abnimmt, war keine Option. Also hätte es für das Team von Michael Suter einen perfekten Abend gebraucht. Dies war jedoch nicht der Fall.
Die Schweiz lag von Beginn weg im Hintertreffen. Schon nach 23 Minuten und einem 6:12-Rückstand war klar, dass das erhoffte Handballwunder nicht eintreffen würde. Zu fehleranfällig agierten die Schweizer, es fehlte an Genauigkeit und Überzeugung. Und sie profitierten nicht von einem harzigen Beginn der Slowenen, die sich im Verlauf der ersten Halbzeit mächtig steigerten.
Starker Goalie, mangelnde Effizienz
Einer stach besonders heraus: Torhüter Klemen Ferlin. Die Schweizer scheiterten ein ums andere Mal am überragenden Schlussmann, der in der ersten Halbzeit eine unglaubliche Quote von 50 Prozent abgewehrter Bälle aufwies.
Ferlins Klasse war der eine, die mangelnde Effizienz der Schweizer der andere Grund, weshalb die Schweizer chancenlos waren. Und auch ein Andy Schmid, der beim 31:24 gegen Polen 15 Treffer erzielt hatte, kann es nicht jedes Mal richten. Mit acht Treffern war er erneut bester Schweizer Schütze. Die taktische Massnahme, ohne Torhüter und mit sieben Feldspielern, funktionierte im Schweizer Team nur selten. Zu oft ging der Ball im Angriff verloren, wodurch die Slowenen zu zahlreichen geschenkten Toren kamen.
Immerhin gestalteten die Schweizer die zweite Halbzeit ausgeglichen. Zehn Minuten vor Schluss kam sogar noch einmal kurz Hoffnung, als der Rückstand nur noch vier Tore betrug. Doch mehr war gegen das slowenische Weltklasse-Team nicht möglich. Ljubomir Vranjes, der schwedische Trainer Sloweniens, konnte es sich sogar erlauben, einige bewährte Stammkräfte wie Dean Bombac zu schonen.
Auch wenn die zweite Halbzeit versöhnlich war, ist die Schweiz letztendlich deutlich gescheitert. Für den Traum von der Hauptrunde hätte es eben den perfekten Abend gebraucht. Mit Schweden und Slowenien kommen die stärksten Teams der Gruppe F weiter.
Schweiz - Slowenien 25:29 (10:16) Göteborg. – 6731 Zuschauer. - SR Pavicevic/Raznatovic (MNE). Torfolge:0:1, 2:1, 2:3, 4:4, 4:6, 5:6, 5:8, 6:8 (19.), 6:13 (24.), 10:16; 12:16, 13:17, 13:19, 16:21, 16:23, 17:24, 19:24, 19:25, 21:25, 21:27, 23:27, 25:29. Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen die Schweiz, 2-mal 2 Minuten gegen Slowenien. Schweiz: Portner (7 Paraden)/Bringolf (für 1 Penalty); Schmid (8/3), Meister (2), Rubin (3), Svajlen, Lier (3), Sidorowicz, Raemy (1), Röthlisberger, Küttel (2), Maros (4), Tominec, Gerbl (1), Milosevic (1). Slowenien: Ferlin/Kastelic (ab 49.); Blagotinsek (1), Henigman (4), Janc (4), Dolenec (4/3), Cehte (2), Kodrin (1), Zarabec (6), Sostaric (3), Zabic (2), Ovnicek (1), Mackovsek (1). Bemerkungen: Schweiz ohne von Deschwanden (nicht eingesetzt) und Novak (überzählig). Schmid verschiesst Penalty (55./22:27), verwandelt Nachschuss.