Bergün GR«Wir bedauern das tragische Unglück»
Am Piz Kesch ereignete sich ein tödlicher Bergunfall: Ein Alpinist ist über eine Felswand abgestürzt und verstorben. Eine Hüttenwartin vor Ort hatte kurz zuvor noch Kontakt mit seiner Alpinisten-Gruppe.
- von
- Vincent Vogler
Darum gehts
Ein Alpinist ist am Sonntag am Piz Kesch 200 Meter in die Tiefe gestürzt.
Die Regaärztin konnte nur noch den Tod des Verunfallten feststellen.
Der 68-Jährige war mit einer Gruppe des Französischen Alpenclubs unterwegs.
Es war nicht das erste Bergunglück vergangene Woche in Bergün GR.
Ein 68-jähriger Franzose war am Sonntagmorgen mit einer Gruppe des Französischen Alpenclubs in Bergün GR von der Keschhütte zum Piz Kesch aufgestiegen.Wie die Kantonspolizei Graubünden mitteilt, trennte sich der Alpinist, nachdem die Gruppe den Gipfel erreichte, von seinen Kollegen und machte sich alleine auf den Abstieg in Richtung Skidepot. Dabei stürzte er über 200 Meter über die Felswand ab. Ein Tourengänger, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits beim Skidepot befand, sah den Absturz und leistete Erste Hilfe. Ob die Gruppe den Sturz ihres Mitglieds sehen konnte, kann die Kantonspolizei Graubünden nicht sagen.
Die Regaärztin konnte nur noch den Tod des Verunfallten feststellen. Die Bergungsarbeiten wurden von einem Rettungsspezialisten-Helikopter des SAC Bernina unterstützt. Die Kantonspolizei Graubünden bittet Personen, die Aussagen zum Bergunfall machen können, sich beim Polizeistützpunkt Samedan (081 257 64 50) zu melden.
Verhältnisse waren gut
Die Hüttenwartin der Kesch-Hütte bestätigt, dass die Alpinisten-Gruppe bei ihnen übernachtet hat. Auffallend seien die Personen aber nicht gewesen. "Es war eine Gruppe wie jede andere auch." Dass die Wetterverhältnisse zu dem Unglück geführt haben, glaubt die Hüttenwartin nicht. Am Sonntag seien die Bedingungen gut gewesen. Umso tragischer ist das Unglück: "Wir betreiben die Hütte noch nicht so lange und es ist das erste Mal, dass so etwas passiert. Wir bedauern dieses tragische Unglück”, sagt sie. Der Französische Alpenclub wollte sich auf Anfrage von 20 Minuten nicht zu dem Vorfall äussern.
Es war nicht der einzige tragische Bergunfall in Bergün in der vergangenen Woche: Bereits am Dienstag kam ein 17-Jähriger durch eine Lawine ums Leben. Wie die Kapo GR schrieb, handelte es sich um einen Zürcher, der einen Skitag auf Darlux in Bergün verbrachte.
200 Rega-Einsätze am Wochenende
Das sonnige Winterwetter lockte am vergangenen Wochenende viele Menschen nach draussen. Entsprechend häufig waren die Rega-Helikopter im Einsatz: Insgesamt koordinierte die nationale Luftrettungszentrale der Rega am Samstag und Sonntag schweizweit rund 200 Einsätze zugunsten von Menschen in Not, schreibt die Rega in einer Mitteilung. Im Berner Oberland und im Graubünden waren am Wochenende zwei zusätzliche Rettungshelikopter auf Rega-Basen stationiert worden, um das Einsatzdispositiv der Rega mit schweizweit 13 Einsatzbasen und einer Partnerbasis zu verstärken.
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