Luzernerin Marina Hunziker : «Als Nächstes rudern wir über den Pazifik!» 

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Luzernerin Marina Hunziker «Als Nächstes rudern wir über den Pazifik!» 

Marina Hunziker aus Meggen rudert im Juni mit ihrem vierköpfigen Team «Ohana» 4500 Kilometer von Kalifornien nach Hawaii. Letztes Jahr ruderte sie bereits über den Atlantik. 

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Marina Hunziker und Sonja Graf ruderten mit dem 5,40 Meter auf 1,80 Meter grossen Ruderboot alleine mit Muskelkraft über den Atlantik. 

Marina Hunziker und Sonja Graf ruderten mit dem 5,40 Meter auf 1,80 Meter grossen Ruderboot alleine mit Muskelkraft über den Atlantik. 

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Für die 5285 Kilometer zwischen den Kanarischen Inseln und der Karibik brauchten die Luzernerinnen 75 Tage, zehn Stunden und sechs Minuten. Damals sammelten sie in der Challenge Spendengelder für armutsbetroffene Kinder und Jugendliche in der Schweiz. 

Für die 5285 Kilometer zwischen den Kanarischen Inseln und der Karibik brauchten die Luzernerinnen 75 Tage, zehn Stunden und sechs Minuten. Damals sammelten sie in der Challenge Spendengelder für armutsbetroffene Kinder und Jugendliche in der Schweiz. 

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Rudern bei Wind und Wetter: Mit der richtigen Ausrüstung ist das möglich. Wenn es jedoch geblitzt hat, mussten die beiden Schweizerinnen in die geschützten Kabinen. 

Rudern bei Wind und Wetter: Mit der richtigen Ausrüstung ist das möglich. Wenn es jedoch geblitzt hat, mussten die beiden Schweizerinnen in die geschützten Kabinen. 

Marina Hunziker 

Darum gehts

  • Im Juni wird die Luzernerin Marina Hunziker mit ihrem Team an der Pazifik-Challenge 2023 quer über den Pazifischen Ozean rudern. 

  • Zusammen mit drei weiteren Ruderern will Hunziker 4500 Kilometer in 45 Tagen zurücklegen.

  • 2022 ruderte Hunziker mit ihrer Kollegin Sonja Graf bereits über den Atlantik, von den Kanarischen Inseln bis in die Karibik.  

Was damals ein Witz beim Znachtessen mit dem Team «Ohana 2023» war, wird im Juni Wirklichkeit: In einem Viererboot aus Carbon wird Marina Hunziker aus Meggen mit zwei Teamkollegen und einer Teamkollegin den Pazifik überqueren und so die Pazifik-Challenge absolvieren. Vor einem Jahr überquerte sie mit Sonja Graf, ebenfalls Luzernerin, als erstes Schweizer Frauen-Ruder-Team mit dem Boot von Gabi Schenkel den Atlantik. 

«Die Freundschaft der Gruppe war ausschlaggebend für den Entscheid, die Pazifik-Challenge in Angriff zu nehmen», erzählt die 32-Jährige. «Wir haben alle den gleichen schwarzen Humor. Das verbindet und macht es einfacher», sagt Hunziker. Graf wird dieses Mal aus privaten Gründen nicht dabei sein.

Auf dem Instagram-Account hält das vierköpfige Team seine Fans und Angehörigen auf dem Laufenden. In einem Post zeigen sie die Fortschritte des viertägigen Trainings in Florida für die 4500 Kilometer und 45 Tage lange Reise.

«Wir nehmen das Leben nicht so ernst und lachen viel» 

Offene Kommunikation ist laut ihr für das Rudern und Leben auf engstem Raum und auf dem offenen Meer das A und O. «In den mehrtägigen Trainings in Holland und Florida klappte das mit dem Team hervorragend, daher habe ich keine Sorgen diesbezüglich», so Hunziker.

«Spass steht bei uns allen nach der Sicherheit an oberster Stelle. Man sagt den anderen jedoch, wenn man mal keine Sprüche verträgt. Kleine Aufmerksamkeiten, wie das Lieblings-Plüschhäsli mit dem Lieblingssnack auf das Kissen der Kollegin zu legen, machten den Alltag auf dem Salzwasser süsser.» Finanziert wird das Abenteuer durch Sponsoren und Crowdfunding.

«Man erlebt körperlich und geistig Grenzwertiges» 

Alltägliche Dinge laufen auf dem Wasser anders ab: «Das WC ist ein Kübel. Da kommt man sich auf eine besondere Art nahe», erzählt Hunziker und lacht. «Mit Feuchttüchern putzen wir nach jeder Ruderschicht Sonnencreme und Schweiss weg, um Blasen und somit Verletzungen zu vermeiden. Mit dem wöchentlichen Wegputzen der Algen auf der Bootunterseite duschen wir uns gründlich und waschen unsere Haare.»

Die Teammitglieder unterstützen sich. «Beim letzten Ruderabenteuer hatte ich wegen der Erschöpfung Halluzinationen. Ich sah Menschen auf dem Boot, mit denen ich sprach, um mich wachzuhalten», sagt Hunziker. «Sonja, die gerade Pause hatte und schlafen wollte, wusste davon. Solche Dinge oder wovor man Angst hat, muss man sich erzählen, um als Team in Ausnahmesituationen richtig reagieren zu können.»

Zwei Stunden rudern, zwei Stunden ruhen

Gerudert wird in Zweierteams. Während das eine Team zwei Stunden rudert, schläft das andere Team in einer der zwei Kabinen, duscht, isst und erledigt Aufgaben. Beim letzten Ruder-Abenteuer hatten sie Nahrung dabei, die man nur löffeln konnte. Das Essen ist rationiert und neu bissfester. «Ich vermisste es, in etwas reinzubeissen.» 

«Ich freue mich am meisten auf die Sonnenunter- und Sonnenaufgänge. Und auf die Tierwelt.» Von Haien über Schildkröten bis hin zu Walen haben die Luzernerinnen auf dem Atlantik alles gesehen. «Das sind die Momente, die es die Reise wert machen», so Hunziker. Auch letztes Jahr dokumentierten Hunziker und Graf via Instagram ihre Reise über das tiefe Blau. 

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