Bern: Scientology wirbt in Bern als Verein getarnt mit Broschüren

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BernScientology tarnt sich als Verein und wirbt in Bern mit Broschüren

Am Montag wurden am Bahnhof Bern Broschüren mit dem Titel «Z’Läbe fägt» verteilt. Initiator der Aktion ist der Verein «Der Weg zum Glücklichsein», die Regeln stammen von Scientology-Gründer L. Ron Hubbard.

Noah Gugler
von
Noah Gugler
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Scientologen werben oftmals mit Aktionen um Mitglieder unter dem Deckmantel einer gemeinnützigen Sache. Oftmals sind die Aktionen nicht klar als Teil von Scientology zu erkennen.

Scientologen werben oftmals mit Aktionen um Mitglieder unter dem Deckmantel einer gemeinnützigen Sache. Oftmals sind die Aktionen nicht klar als Teil von Scientology zu erkennen.

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Diese Broschüren wurden am Montag vor dem Bahnhof in Bern verteilt. Die Verteilaktion wurde von Verein «Der Weg zum Glücklichsein» organisiert und durchgeführt. In der Broschüre mit dem Titel «Z’Läbe fägt» werden 21 Regeln aufgestellt, die zum Glücklichsein verhelfen sollen.

Diese Broschüren wurden am Montag vor dem Bahnhof in Bern verteilt. Die Verteilaktion wurde von Verein «Der Weg zum Glücklichsein» organisiert und durchgeführt. In der Broschüre mit dem Titel «Z’Läbe fägt» werden 21 Regeln aufgestellt, die zum Glücklichsein verhelfen sollen.

20Minuten/FASA
Nur die Rückseite gibt einen Hinweis auf die Verbindung zu Scientology. Der Autor der Inhalte ist L. Ron Hubbard, Gründer von Scientology.

Nur die Rückseite gibt einen Hinweis auf die Verbindung zu Scientology. Der Autor der Inhalte ist L. Ron Hubbard, Gründer von Scientology.

20Minuten/FASA

Darum gehts

  • Der Verein «Der Weg zum Glücklichsein» verteilte am Montag am Bahnhof Bern Broschüren.

  • In der Broschüre werden 21 Regeln beschrieben, nach denen gehandelt werden soll, um glücklich zu werden.

  • Autor dieser Regeln ist Scientology-Gründer L. Ron Hubbard.

  • Auch an der BEA wird der Verein einen Stand haben.

Am Montag wurden am Bahnhof Bern Broschüren verteilt, wie «Bärn Today» berichtet. Auf den ersten Blick wirkt die Broschüre mit dem Titel «Z’Läbe fägt» jung, frisch und eigenständig. In der Broschüre sind 21 Regeln aufgeführt, wonach man handeln solle, um «Den Weg zum Glücklichsein» einzuschlagen. Auf der Website des Vereins werden die Regeln mit einem Video aufgezeigt, darunter Beispiele wie: «Morden Sie nicht» oder «Treiben Sie keine Promiskuität», also Geschlechtsverkehr mit häufig wechselnden Partnerinnen und Partnern.

Getarnter Verein

Auf der Website ist die Broschüre mit dem englischen Originaltitel «The Way to Happiness» explizit als neutrales Buch beschrieben. «Das Büchlein basiert auf gesundem Menschenverstand und ist für jedermann geschrieben - egal welcher Herkunft, Religion oder sonstigen Überzeugungen», so auf der Webseite. Das Wort Scientology findet man darauf jedoch keineswegs, lediglich auf den Gründer von Scientology und Autor des Werkes L. Ron Hubbard wird verwiesen.

Dies legt nahe, dass hinter der Aktion Scientology steckt. Es ist nicht das erste Mal, dass dieser Verein eine Verteilaktion organisierte. Bereits letzten Sommer verteilten die mutmasslichen Scientologen die Broschüre am Bahnhof in Solothurn, wie eine Scientology-kritische Website belegt.

Glücklichsein an der BEA?

Wie «Bärn Today» berichtet, findet sich auf dem Kalender des Vereins auch der Termin an der BEA, die vom 28. April bis 7. Mai auf dem Bernexpo-Gelände stattfindet. In der Tat findet sich der Verein auf der Website der Berner Ausstellung in der Kategorie Banken, Versicherungen und Dienstleistungen wieder. Wie die BEA-Organisatoren zu «Bärn Today» auf Nachfrage erklären, gebe es für sie keinen Grund, Religionsgemeinschaften vom Event auszuschliessen, da gemäss Artikel 15 der Bundesverfassung die Glaubens- und Gewissensfreiheit gewährleistet ist.

Georg Otto Schmid, Leiter der evangelischen Informationsstelle «Kirchen – Sekten – Religionen» (Relinfo), nimmt dazu klar Stellung. «Aus unserer Sicht ist es problematisch, wenn Menschen, die grossmehrheitlich einer bestimmten umstrittenen Organisation angehören, mit einem Projekt öffentlich werbend auftreten, ohne ihren Bezug zu der umstrittenen Organisation von sich aus offenzulegen. Wir würden es begrüssen, wenn Aktionen des Vereins offen und deutlich auf ihren Zusammenhang mit Scientology hinweisen würden», sagt er zu «Bärn Today».

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