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Sex And The City Lifestyle«Am liebsten habe ich zuhause Sex»

Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte von «Sex and the City» nehmen kein Blatt vor den Mund, wenn es um Sex und Beziehungen geht. Aber was sagen die Leute auf der Strasse zu den schlüpfrigen Zitaten aus der Kultserie? Wir haben nachgefragt.

von
Christina Duss

Samantha:

«Männer sind gar nicht so kompliziert. Sie sind ein bisschen wie Pflanzen.»

Noémi (23) Psychologiestudentin

«Ja, Pflanzen muss man auch nur giessen, und dann ist alles gut. Männer denken vielleicht auch, es passt schon alles, wenn sie genug Sex kriegen. Wenn mit dem Sex alles klappt, ist der Rest auch okay. Bei Frauen ist das noch ein bisschen was anderes, die haben ja alle möglichen Hintergedanken. In meinem Umfeld lassen sich gerade viele Leute auf Sexbeziehungen ein. Ich weiss nicht, ob Angst oder Faulheit dahinterstecken … Man will wohl einfach seine Freiheit behalten. Das ist so eine Supermarkt-Einstellung: Okay, es passt zwar, aber vielleicht finde ich ja noch was Besseres. Vielleicht brauchen wir die Beziehungen in der Stadt ja auch nicht mehr. Auf dem Land ist man schneller einsam, da brauchst du jemanden. Hier ist immer was los, man fühlt sich nicht allein.»

Miranda:

«Während dem Sex sollte man nicht reden. Es ist einer der Momente in

meinem ausschweifend gesprächigen Leben, in dem es wirklich angebracht ist, zu schweigen.»

Carsten (33) Sportwissenschaftler

«Während dem Sex sage ich, was mir an jemandem gefällt oder was ich mir wünsche. Es gibt sicher Phasen, in denen Reden Silber und Schweigen Gold ist. Aber ich bin ja Single und habe gerade nicht so viele Erfahrungen … Als ich mich von meiner Freundin trennte, sagte ein Teil von mir als Mann: Da musst du alleine durch. Mein soziales Netzwerk war trotzdem wichtig: mit einem guten Freund in die Kneipe gehen und ein Bierchen trinken. Über alltägliche Sachen sprechen und irgendwann mal etwas persönlicher werden. Umarmen? Ich hab mal 'nen Mann umarmt, nachdem ich aus einem Autounfall heil herausgekommen bin. Aber nach der Trennung von einem Mädel noch nie.»

Charlotte:

«Ich möchte mit ihm Dinge tun, die ich noch nie vorher mit jemandem gemacht habe. Letzte Nacht habe ich daran gedacht, Schlagsahne über meinen ganzen Körper zu streichen.»

Monica (21) Kleinkindererzieherin

«Ui, das ist gar nicht mein Fall. Ich bin eher das Gegenteil der Mädels von ‹Sex and the City›. Ich bin nicht wie sie, und ich kann mir auch nicht vorstellen, so zu sein. Wenn sie ihr Leben geniessen wollen, dann bitte. Aber ich finde es respektlos sich selber gegenüber, wenn man so rumvögelt. Ich könnte das nicht. Ich muss eine Zeitlang mit einem Freund zusammen sein und merken, dass es mir ernst ist und ihm auch, bevor ich mit ihm ins Bett gehe. Am liebsten habe ich zuhause Sex. Draussen? Vielleicht irgendwann mal schon.»

Carrie:

«Eier sind für Männer, was Handtaschen für Frauen sind.»

Maren (17) Schülerin

«Ich habe nicht so viele Handtaschen, aber ziemlich viele Schuhe. Für Frauen sind solche Dinge schon wichtig. Bei uns in der Klasse sind aber Marken nicht so angesagt. Eher das Gegenteil: Wer hat das Schönste zum billigsten Preis, heisst es bei uns. Wir gehen ja alle zur Schule und haben noch nicht so viel Geld. Männern ist vielleicht eher der Körper wichtig. Die Eier sind vielleicht das Zweitwichtigste, hihi. Was ich an einem Mann mag? Wenn er breit gebaut ist. Und er sollte gross sein, so dass ich noch Absatzschuhe tragen kann. Und mir ist wichtig, welches Image er hat. Also ich mag Hip-Hopper.»

Samantha:

«Er hat was voll Perverses mit mir gemacht! Okay, ich sags euch. Er hat versucht meine Hand zu halten.»

Falco (23) Psychologiestudent

«Das zeigt doch genau die ganze Übersexualisierung durch diese Sendung! Es muss immer alles Porno sein. Nach der ersten Verliebtheit mag man irgendwie nicht noch weitermachen, das geht nicht mit dem Lebensgefühl einher, das man mit zwanzig hat. Vielleicht sind wir ja verliebtheitssüchtig. Irgendwie hat man das Gefühl, dass man plötzlich viel zu erwachsen ist, wenn man eine Beziehung weiterzieht. ‹Sex and the City› zeigt genau das richtige Bild — den Umgang, den wir mit Sexualität haben. Alles, was Porno ist, ist super, und alles, was darüber hinausgeht, davon haben wir keine Ahnung. Das ist nicht schlecht; es ist halt so.»

SATC – Der Film

Ende Mai kommt «Sex and the City: The Movie» in die Deutschschweizer Kinos. Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis und Cynthia Nixon schlüpfen vier Jahre nach dem Ende der erfolgreichen TV-Serie wieder in die Rollen der vier New Yorker Freundinnen Carrie, Samantha, Miranda und Charlotte. Dass es im Film einen Todesfall geben wird, ist bereits durchgesickert. Alle anderen dringenden Fragen bleiben aber noch unbeantwortet: Werden Carrie und Big heiraten? Wird Charlotte schwanger? Was wird aus Miranda und Steve? Und kann sich die Männerfresserin Samantha mit nur einem einzigen Mann zufriedengeben?

«Sex and the City: The Movie», Regie: Michael Patrick King. Mit: Sarah Jessica Parker, Kim Cattrall, Kristin Davis und Cynthia Nixon. Ab 29. Mai im Kino.

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