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Amokläufer hatte Waffen im Internet ersteigert

Der Amokläufer von Emsdetten ist erschreckend einfach an seine tödlichen Waffen gekommen: Er hat sie sich bequem beim Auktionshaus eGun im Internet bestellt.

Das Darmstädter Auktionshaus eGun bestätigte am Mittwoch, dass der 18-jährige Täter in den vergangenen zwei Monaten an drei Internetauktionen teilnahm, bei denen er Waffen kaufte. Allerdings handele es sich ausschliesslich um Waffen, die ab 18 Jahren frei zu erwerben seien.

Staatsanwalt Wolfgang Schweer bestätigte in Münster, es gebe keine Ermittlungen gegen Internet-Anbieter. Zwei altertümliche Vorderladerwaffen, die der Amokläufer benutzte, sind nach den bisherigen Erkenntnissen ganz legal zu kaufen. Bei der dritten Waffe, einem erlaubnispflichtigen Kleinkalibergewehr, gebe es noch keinerlei Hinweise, woher sie stamme.

«Nach der geltenden Rechts- und Gesetzeslage hätte der Täter die fraglichen Einkäufe jederzeit auch in einem Waffengeschäft vornehmen können», erklärte eGun. Das Unternehmen betonte, es habe nicht gesetzwidrig gehandelt: «Die Firma eGun bedauert aufrichtig die schlimmen Vorfälle von Emsdetten, insbesondere, dass hierbei Menschen verletzt wurden, und verurteilt die Tat auf das Schärfste.» (dapd)

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