Amt für Migration von Asylbewerbern besetzt

Aktualisiert

Amt für Migration von Asylbewerbern besetzt

«Wir werden wie Tiere behandelt», klagen abgewiesene Asylbewerber aus den Minimalzentren. Gestern protestierten sie im Amt für Migration.

Unmenschliche Lebensbedingungen, schlechte Verpflegung, Psychostress durch ständige Zügelaktionen und Verweigerung der medizinischen Hilfe: Darunter leiden angeblich abgewiesene Asylbewerber im Kanton Bern. Vorläufig sind sie in den Zentren Aarwangen und Lyss untergebracht. Demnächst sollen sie aber auf die Stafelalp zügeln. «Das ist der Horror. Ich war schon auf dem Jaun und lasse mich nicht wieder auf einem Berg einpferchen», sagt Asylbewerber Chiep Zobidiah.

Er ist einer von rund 30 Betroffenen, die sich gestern in Aarwangen versammelten. Später besetzten sie während mehreren Stunden die Eingangshalle des Migrationsdienstes in Bern. Dort stand ihnen Leiter Roger Schneeberger Red und Antwort: «Sobald ihr helft, eure Rückkehr in die Heimat zu organisieren und mir eure richtigen Namen angebt, werdet ihr besser behandelt.»

Ein Asylbewerber zeigte sein dick geschwollenes Bein und reklamierte, es kümmere sich kein Arzt darum. Solche Vorwürfe sind für Schneeberger unglaubhaft: Die Asylbewerber würden gut versorgt, «allerdings nur mit dem nötigsten, denn wir wollen, dass sie sich Gedanken über ihre Heimkehr machen.»

Die Polizei wurde alarmiert. Doch der Protest endete friedlich.

Patrick Marbach

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