Spanien: Ana Maria Crnogorčević schiesst gegen Verband

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Ana Maria Crnogorcevic«Wie kann man seinen Spielerinnen so drohen?» Heftige Spanien-Kritik  

Die Bernerin Ana Maria Crnogorcevic spielt seit drei Jahren in Spanien und kann nicht verstehen, wie der spanische Verband mit seinen Nationalspielerinnen umgeht. 

Der Kuss von Luis Rubiales. 

ZDF

Darum gehts

  • Die spanischen Nationalspielerinnen streiken weiterhin. 

  • Die neue Nationaltrainerin verkündete hingegen schon, der Streik sei beendet. 

  • Die Nati-Spielerin Ana Maria Crnogorcevic ist ausser sich. 

In Spaniens Fussballverband herrscht Chaos. Das bringt auch Nati-Stürmerin Ana Maria Crnogorcevic auf den Plan, die 32-Jährige ist ausser sich. Begonnen hat alles mit dem Kuss-Skandal um Verbandschef Luis Rubiales, der Weltmeisterin Jenni Hermoso nach dem Titelgewinn auf den Mund küsste. Mittlerweile ist der 46-Jährige zurückgetreten und muss wohl sein Luxus-Penthouse verkaufen. Die Spielerinnen streiken dennoch weiter

Denn sie wollen weitere Veränderungen im Verband (unter anderem auch die Absetzung von Verbands-Interimschef Pedro Rocha und weiterer Funktionäre, die Rubiales nahestehen), ansonsten spielen sie nicht in der erstmals durchgeführten Nations League – davon betroffen wäre in einer Woche auch die Partie gegen die Schweizer Nati. Und genau da kommt Crnogorcevics Auftritt. Die Bernerin macht auf Social Media ihrem Unmut Luft: «Das ist Wahnsinn ... wie kann man seinen eigenen Spielerinnen so drohen?»

Es sei so respektlos, die Spielerinnen ins Nationalteam zu berufen, obwohl diese gesagt hätten, dass sie klare Veränderungen wollten, bevor sie zurückkommen, schreibt Crnogorcevic weiter. «Es ist ihnen offensichtlich egal … und sie erlauben ihnen nicht, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen.» Crnogorcevic kennt viele der spanischen Spielerinnen persönlich, spielte sie die letzten drei Jahre doch für den FC Barcelona und neu für Atlético Madrid. Für die Nati ist sie aktuell nicht aufgeboten. 

Am Montag hatte die neue Nationaltrainerin Montse Tomé das Ende des Länderspiel-Streiks ausgerufen. Doch scheinbar hatten die Spielerinnen davon nichts gewusst, denn wenig später verkündeten sie, dass der Streik weiter andauere. Ein Ende des Streiks scheint vorerst nicht in Sicht. 

Auch Weltmeisterin Hermoso meldete sich zu Wort, auf X (ehemals Twitter) schreibt sie: «Die Spielerinnen sind sich sicher, dass dies eine weitere Strategie der Spaltung und Manipulation ist, um uns einzuschüchtern, mit rechtlichen Konsequenzen und finanziellen Strafen zu drohen.» 

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Hier findest du Hilfe:

Belästigt.ch, Onlineberatung bei sexueller Belästigung am Arbeitsplatz

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