GP Imola: Formel-1-Pilot hilft nach Flut-Katastrophe beim Aufräumen

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GP Imola«Andere sitzen im Privatjet» – Formel-1-Pilot hilft nach Flut-Katastrophe beim Aufräumen

Der GP in Imola musste wegen der Unwetter in Italien abgesagt werden. Ein Formel-1-Fahrer kam gar nicht mehr vorwärts. 

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Es ging nicht mehr weiter: Formel-1-Fahrer Nyck de Vries wurde am Dienstag Zeuge der Unwetter.

Es ging nicht mehr weiter: Formel-1-Fahrer Nyck de Vries wurde am Dienstag Zeuge der Unwetter.

SRF
Er musste umkehren und in ein überbuchtes Hotel einchecken. 

Er musste umkehren und in ein überbuchtes Hotel einchecken. 

In diesem versammelten sich am Morgen viele geflüchtete Einwohner. 

In diesem versammelten sich am Morgen viele geflüchtete Einwohner. 

Darum gehts

  • Der Formel 1 GP in Imola ist abgesagt. 

  • Ein Pilot musste wegen des Unwetters in einem vollen Hotel schlafen. Ein anderer half direkt vor Ort bei den Aufräumarbeiten mit.

  • Die Fans sind enttäuscht, aber haben Verständnis. 

«Sich vorzustellen, die vielen Fans in einem verwüsteten Umfeld willkommen zu heissen, war eine Beleidigung des gesunden Menschenverstandes.» Diese Worte stammen von Formel-1-Chef Stefano Domenicali. Er erklärte damit die Absage des Formel-1-Rennens in Imola an diesem Wochenende aufgrund der Unwetter in Norditalien. 

Dass die Absage alternativlos war, zeigen unter anderem Bilder von Formel-1-Pilot Nyck de Vries. Er war am Dienstag unterwegs zum AlphaTauri-Standort, als die Strasse überflutet wurde. Der Niederländer kam nicht mehr zu seinem Hotel, musste in einem kleinen, bereits ausverkauften Hotel übernachten. Ein Kollege von McLaren liess ihn in seinem Zimmer schlafen. 

Tsunoda hilft bei Aufräumarbeiten

«Am nächsten Morgen verwandelte sich die Hotellobby in eine Notunterkunft für Menschen, die in der Nacht aus ihren Häusern fliehen mussten», berichtete der Niederländer, der es letztendlich mit einem grossen Umweg doch zurück nach Hause geschafft habe. Der 28-Jährige bedankte sich bei allen, die ihm geholfen hätten. «Meine Gedanken sind bei denjenigen, die weiterhin von dieser Tragödie betroffen sind», fügte er an. 

Yuki Tsunoda, der Teamkollege von de Vries, packte vor Ort gleich selber an. Bilder zeigen wie er mit einer Schaufel bei den Aufräumarbeiten hilft. Die Bilder des japanischen Piloten gehen nun viral – Tsunoda wird über die Formel-1-Fanszene hinaus gefeiert. «Während andere Fahrer schon wieder in ihren Privatjets sitzen, hilft Tsunoda vor Ort – pure Klasse» oder «Yuki sollte automatisch zum Gewinner des Imola-Rennen 2023 erklärt werden dafür», sind die Rückmeldungen in den sozialen Medien.

Grosse Enttäuschung bei den Fans

Zum Rennwochenende wurden in diesem Jahr gut 160’000 Menschen erwartet – einer davon war 20-Minuten-Leser Jörg Wilczek. Gemeinsam mit seinem Sohn wollte er bereits in der Nacht auf Donnerstag nach Italien reisen, doch daraus wurde nichts. Das Rennen sei ein Geschenk gewesen. «Ein Formel-1-Rennen stand schon lange ganz oben auf meiner Bucketliste. Die Enttäuschung ist umso grösser.»

Das Unternehmen, von dem das Vater-Sohn-Gespann das Ticket gekauft hat, bot bereits als Ersatz Billette für weitere Rennen an. Doch einen anderen Rennort kann der 62-Jährige in diesem Jahr nicht mehr besuchen. «Die Termine liegen so ungünstig. Schade, aber man kann halt nichts machen», so Wilczek. Insgesamt gaben sie gut 1900 Franken aus. Wie gross der finanzielle Schaden ist, ist momentan noch unklar. Wilczek ist optimistisch: «Ich habe zum Glück eine gute Versicherung.»

Warst du mal an einem Formel-1-Rennen? 

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