Wien: Angebot für Austrian Airlines

Aktualisiert

WienAngebot für Austrian Airlines

Die österreichische Staatsholding ÖIAG hat entgegen anderslautender Medienberichte doch ein konkretes Angebot für die Übernahme der Fluggesellschaft Austrian Airlines (AUA) erhalten.

Dies bestätigte der amtierende Verkehrsminister Werner Faymann am Mittwoch in Wien. Die Führung der ÖIAG gab inzwischen bekannt, dass sie ungeachtet der widersprüchlichen Berichte über die geplante AUA-Privatisierung am kommenden Montag über den Verkauf der Gesellschaft entscheiden werde. Zuvor war der Wert der AUA-Aktie an der Wiener Börse zeitweilig um bis zu 38,7 Prozent eingebrochen.

Staatsholding gibt sich bedeckt

Faymann betonte, dass ein konkretes Angebot für die Übernahme der vom Staat gehaltenen 42,75 Prozent an der AUA in Wien vorliege. Ob es sich dabei um eine Offerte der Deutschen Lufthansa handelt, wurde nicht bekannt. Faymann sagte, falls der Verkauf der AUA scheitere, müsse man über eine Kapitalerhöhung der Gesellschaft nachdenken.

Wie es am Mittwoch in einer Erklärung der ÖIAG hiess, ist der im August eingeleitete Privatisierungsprozess der Austrian Airlines «nach wie vor im Gang, der Zeitplan ist weiterhin aufrecht. Der Aufsichtsrat der ÖIAG wird am Montag eine Entscheidung treffen.»

Verwirrung um Bieter

Nach verschiedenen Presseberichten hatte bis zum Dienstagmittag, der von der ÖIAG gesetzten Frist, keine der drei noch im Rennen um die Übernahme befindlichen Fluggesellschaften ein vollständiges Angebot für die in Turbulenzen geratene AUA abgegeben.

Die Deutsche Lufthansa gilt seit Monaten als bevorzugter Übernahmekandidat der Österreicher. Die Air France/KLM hat sich nach Aussagen ihres Sprechers aus dem Wettbewerb zurückgezogen. Unklar ist weiter, ob sich auch die russische S7 aus dem Bieterprozess zurückgezogen hat.

Die AUA war insbesondere durch die steigenden Kerosinkosten in den vergangenen Monaten immer tiefer in die Verlustzone geflogen. Nach einer in der vergangenen Woche veröffentlichten Gewinnwarnung rechnet das Management jetzt mit einem Defizit von 125 Mio. Euro allein für 2008. Insgesamt sitzt das Unternehmen mit seinen 8000 Mitarbeitern auf einem Schuldenberg von rund 900 Mio. Euro.

(sda)

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