Von wegen SchoggijobAngestellte klagen über Stress bei Sprüngli
Der Schoggijob bei der Confiserie Sprüngli hat gemäss den Angestellten einen bitteren Beigeschmack.
- von
- kat

Stressjob in schöner Umgebung: Die Auslage in der Filiale der Confiserie Sprüngli am Paradeplatz in Zürich.
Sechs-Tage-Wochen bei einem 80-Prozent-Pensum, 11-Stunden-Arbeitstage und ein bescheidener Lohn: Bei der Confiserie Sprüngli ist offenbar nicht alles so glamourös, wie es den Anschein hat.
Wie der «Blick» berichtet, klagen mehrere Angestellte über unzumutbare Arbeitsverhältnisse. Vor allem von Herbst bis Weihnachten werde bis zum Umfallen geschuftet. Aus den Arbeitsplänen gehe hervor, dass in einem Fall sieben, in einem anderen Fall gar neun Tage in Folge gearbeitet wurde. Damit verstosse Sprüngli gegen das Arbeitsgesetz, sagt die Gewerkschaft Unia.
Im Sommer würden zudem Minusstunden angehäuft, die dann im Winter wieder aufgestockt werden müssten. Dies bei einem Monatslohn von rund 4000 Franken, wie es im Bericht weiter heisst.
Gesundheit und Privatleben leiden
Sprüngli-Chef Tomas Prenosil wehrt sich gegen die Vorwürfe. Im Winter müssten alle Überstunden leisten, er selbst sei da nicht ausgeschlossen.
Es sei zudem nicht vorgesehen, dass Angestellte sieben oder neun Tage in Folge arbeiten müssten. Bei krankheitsbedingten Ausfällen könne es aber schon einmal so weit kommen. «Bei einem Problem können sich die Mitarbeiter jederzeit bei mir melden», sagt Prenosil zum «Blick».
Bei der Gewerkschaft Unia erachtet man die Situation aber dennoch als problematisch. Unter solchen Bedingungen leide nicht nur die Gesundheit, sondern auch das Privatleben, wie es im Bericht heisst.