GelandetAnkunft der Schweizer Nati in Montenegro
Das Team von Ottmar Hitzfeld ist in Montenegro angekommen. Der rund zweistündige Flug verlief problemlos und die Schweiz hat es noch «ruhig».
Von der angeblich heissen Atmosphäre, welche die Schweiz im Buducnost-Stadion erwartet, war nichts zu spüren. «Welcome to Hell» - nein, mit diesen Worten wurde das Schweizer Nationalteam nach seiner Landung am Mittwoch in Montenegro nicht empfangen. Ein paar Polizisten lächelten der SFV-Delegation am Flughafen zu, wenig später nahm vor dem Teamhotel auf dem geschäftigen «Bulevar Svetog Petra Cetinjskog» kaum jemand Notiz von der Ankunft der Gäste.
Podgorica 2010 ist nicht Istanbul 2005, obwohl auch hier das Fussball-Spiel gegen die Schweiz nach dem guten Start mit zwei Siegen gegen Wales und Bulgarien dem Vernehmen nach zur nationalen Angelegenheit hochgeschaukelt werden soll. Aber zwei Tage vor diesem für beide Teams wegweisenden EM-Qualifikationsspiel war nichts zu spüren von der heissen Atmosphäre, die angeblich im engen Buducnost-Stadion herrschen werde. Einzelne Schweizer Internationale bemühten vor der Reise auf den Balkan sogar das martialische Vokabular, und im Stadion werde die Hölle los sein, war hüben wie drüben zu hören. Das wirkt übertrieben.
Spieler haben vorgesorgt
Die Vorsicht ist trotzdem die Mutter der Porzellankiste. Das gilt auch für das Schweizer Fussball-Nationalteam. Deshalb trugen die Schweizer ihre Fussballschuhe im Handgepäck mit, und auch eine XXL-Packung Ohrstöpsel wurde dem Vernehmen nach mitgenommen. «Wir sind bereit auf das, was uns erwartet», sagte Abwehrchef Stéphane Grichting. Vor fünf Jahren am denkwürdigen Abend im Istanbuler Sükrü-Saracoglu-Stadion war er eines der am meisten gebrannten (und geschlagenen) Schweizer Kinder. Ein Schlag in den Unterleib hatte ihm damals auch psychisch zugesetzt.
48 Stunden vor dem Spiel in Podgorica war Grichting nicht besorgt. Der Walliser ist eine geerdete Persönlichkeit. Er weiss, dass im Vorfeld viel gesagt und geschrieben wird. «Die meisten von uns sind gewohnt, mal eine aufgeladene Stimmung in einem Auswärtsspiel wegzustecken.» Wichtig sei in einem solchen Spiel die Anfangsphase. «Wenn du da mit dummen Fouls das Publikum und den Schiedsrichter gegen dich aufbringst, wird es tatsächlich schwierig.» Konzentriert, ruhig, fair, so die Devise der Schweizer.
Dass sie fähig sind, kühlen Kopf zu bewahren, bewiesen sie in der Ausscheidung für die WM in Südafrika. In Tel Aviv (2:2) und in Piräus (2:1) schafften sie gegen Israel und Griechenland auf zwei heiklen Missionen vier Punkte. Sie waren die Basis für eine erfolgreiche Qualifikation. (si)