Anti-Kiffer-Entscheid stösst in Zürich auf Unverständnis

Aktualisiert

Anti-Kiffer-Entscheid stösst in Zürich auf Unverständnis

Der Entscheid, dass Kiffen strafbar bleibt, sorgt für rauchende Köpfe. Für die Polizei ändert sich dadurch aber nichts.

Der Joint bleibt verboten. Das will der Nationalrat – und sorgt für Aufregung: «Man hat die Chance verpasst, die friedlichste Droge überhaupt zu legalisieren», nervt sich A. M.*, Mitarbeiterin eines Stadtzürcher Hanfladens. «Der Staat müsste doch die Verantwortung dafür übernehmen, dass gute Ware angeboten wird.»

Und Kiffer J. T.* meint: «Für mich ändert sich nichts, ich werde weiterhin meinen Joint paffen.»

Tragisch findet François Reusser, Präsident der Schweizer Hanfkoordination, das Ganze: «Haschisch und Marihuana werden bald nur noch auf dem Schwarzmarkt zu haben sein.» Schon heute gebe es in der Stadt vermehrt seltsame Läden, die Rauchwaren unter dem Tisch anbieten.

Für die beiden Zürcher Polizeikorps hat sich nichts geändert: «Die Gesetzesgrundlagen bleiben ja gleich», so Nicole Fix von der Stadtpolizei. «Wir werden weiterhin nicht Jagd auf einzelne Kiffer machen.» Norbert Klossner von der Kapo: «Unsere Priorität liegt in der Bekämpfung des Drogenhandels mit Heroin und Kokain.»

Daniel Zumoberhaus

*die Namen sind der Redaktion bekannt.

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