Anti-WEF-Demo: Journalisten klagen gegen Polizei
Die beiden Journalisten, die am letzten Wochenende während des Protests gegen das Weltwirtschaftsforums (WEF) in Bern verhaftet wurden, erheben Strafanzeige gegen die Polizei.
Die «willkürlichen Festnahmen» verletzten die Grundrechte und erfüllten den Tatbestand der Freiheitsberaubung und des Amtsmissbrauchs, schreibt Comedia in einer Mitteilung. «Besonders gravierend» sei, dass die Verhaftungen erfolgt seien, obwohl die beiden Journalisten eine schriftliche Arbeitsbestätigung respektive einen Presseausweis vorgezeigt hätten.
Die Kantonspolizei Bern bedauerte am Montag die «irrtümliche» Verhaftung des Journalisten der Genfer Zeitung «Le Courrier». Der andere Journalist - von der Zürcher «Wochenzeitung» (WOZ) - sei hingegen unter anderem deshalb festgenommen worden, weil er eine der Führungspersonen der unbewilligten Demonstration vom 6. Oktober in Bern gewesen sei.
«WOZ»-Journalist: «Keine Führungsperson»
Der betroffene «WOZ»-Inlandredaktor Dinu Gautier bezeichnete diese Polizeiaussage am Abend gegenüber der Nachrichtenagentur SDA als nicht korrekt und unbelegt. Er sei mitnichten eine «Führungsperson» der Kundgebung vom Oktober gewesen.
Vielmehr habe er im Ordnungsdienst der Kundgebung als Kontaktperson zwischen Organisatoren und Polizei vermittelt, um eine Eskalation zu verhindern. Er habe damit dazu beigetragen, dass die Lage bei der tolerierten Kundgebung auf dem Münsterplatz ruhig blieb. Wie Gautier weiter sagte, arbeitete er damals noch nicht bei der «WOZ».