Maienfeld GRAnwohner blockiert Strasse mit Holzlatten – Schulbus muss Umweg fahren
In Maienfeld ist ein Streit zwischen der Gemeinde und einem Bürger eskaliert. Dabei geht es um eine Strasse, von welcher sich der Anwohner gestört fühlt.
- von
- Ammar Jusufi
Darum gehts
Ein Anwohner in Maienfeld GR versperrt eine Strasse, weil er sich an dieser stört.
Die Stadt sieht sein Verhalten als rechtswidrig.
Im Februar soll der Fall vors Gericht kommen.
In Maienfeld herrscht Streit zwischen der Gemeinde und einem Anwohner. Grund dafür: Der Muldenweg, eine Strasse, der den Teil Rofels mit dem Rest der Stadt verbindet. Diese Strasse führt direkt über das Grundstück des Einwohners und der entstehende Verkehr stört den Maienfelder. Deswegen hat er sich am 25. Dezember entschieden, die Strasse selbstständig mit einem aus Holzlatten gezimmerten Tor zu blockieren.
«Wir haben die Strasse nicht gesperrt. Es war der Grundeigentümer, der aus unserer Sicht rechtswidrig handelt», sagt Heinz Dürler, der Stadtpräsident von Maienfeld gegenüber der «Südostschweiz» (Bezahlartikel). Für den Grundeigentümer aber ist die Situation klar: «Weder für die Gemeinde noch für die Öffentlichkeit bestehen Durchgangsrechte», schreibt er in einem Inserat im Bezirkstagblatt.
Gespräch half nicht, Fall kommt vors Gericht
Der Stadtrat hatte vorher das Gespräch mit dem Grundeigentümer gesucht. Die Situation eskalierte aber dennoch und bringt Konsequenzen mit sich. So müssen sich Postbotinnen und Postboten Umwege nach Rofels machen. Weiter muss der Schulbus, der die Kinder von Rofels ins Zentrum fährt, auf eine längere Route ausweichen. «Auch Fussgänger und Mountainbiker werden durch die Sperrung massiv eingeschränkt», sagt der Stadtpräsident.
Der Grundeigentümer findet, dass der Verkehr auf dem Muldenweg, der durch sein Grundstück führt, zu stark zugenommen hat. Auf dem Muldenweg gelte Tempo 80, was die Ausfahrt aus seiner Garage gefährlich mache. Zuerst liess er Verkehrsberuhigungsschwellen installieren. Anschliessend installierte er Überwachungskameras und zeigte einige Fahrerinnen und Fahrer an. «Ich wurde mit meinem Anliegen nie ernst genommen», sagt der Grundeigentümer über den Stadtrat.
Die Stadt Maienfeld möchte das Problem so schnell wie möglich lösen. «Mitte Februar sollte das Regionalgericht entscheiden», sagt Stadtpräsident Dürler. Weder eine Verschiebung der Strasse, noch ein Fahrverbot sieht Dürler als möglichen Kompromiss. «Wir wollen die Situation so herstellen, wie sie war», so Dürler.
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