Gewinnsprung: Apple fährt reiche Ernte ein

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GewinnsprungApple fährt reiche Ernte ein

Die florierende Nachfrage nach dem neuen iPhone und Rekordverkäufe der Mac-Computer haben dem US- Unterhaltungskonzern Apple einen Gewinnsprung beschert.

Im vergangenen Quartal steigerte Apple nach Angaben vom Dienstag den Verkauf des neuerdings UMTS-fähigen Mobiltelefons um das sechsfache auf fast sieben Millionen Stück. Das erhöhte den Konzerngewinn um mehr als ein Viertel auf 1,14 Mrd. Dollar.

Der Überschuss fiel damit gut 13 Prozent höher aus als von Branchenexperten im Schnitt erwartet. Der Umsatz stieg um 27 Prozent auf 7,9 Mrd. Dollar und blieb im Gegensatz zum Gewinn etwas hinter den Erwartungen zurück.

Allerdings spiegelt diese Kennziffer den Erfolg des iPhone nicht voll wider, da Apple diese Einnahmen über einen Zeitraum von zwei Jahren verbucht. Hätte der Konzern die gesamten iPhone-Umsätze direkt berücksichtigt, hätte sich der Konzernumsatz auf rund 11,7 Mrd. Dollar belaufen - fast 40 Prozent davon gingen auf das Konto des Mobiltelefons.

Konzernchef Steve Jobs nannte die iPhone-Nachfrage «bemerkenswert» und verkündete, gemessen am Umsatz sei Apple nun der drittgrösste Handy-Hersteller der Welt hinter Nokia und Samsung Electronics.

Zurückhaltende Prognose

Jobs gab sich optimistisch, dass die treuen Kunden dem Konzern auch bei einer Wirtschaftsflaute nicht den Rücken kehren werden. «Sie werden vielleicht in schwierigen Zeiten Anschaffungen verschieben, aber sie werden sie wahrscheinlich nicht aufgeben», sagte Jobs.

Apple lieferte dennoch einen zurückhaltenden Ausblick. Für das laufende Quartal mit dem wichtigen Weihnachtsgeschäft prognostiziert Apple einen Gewinn je Aktie von 1.06 bis 1.35 Dollar und Umsatzerlöse von 9 bis 10 Mrd. Dollar.

Dieser Ausblick blieb deutlich hinter den Erwartungen von Analysten zurück, die im Schnitt einen Gewinn von 1.69 Dollar je Anteilsschein und Umsätze von 10,7 Mrd. Dollar erwarten.

Branchenkenner zeigten sich jedoch überzeugt, dass Apple in gewohnter Manier besonders niedrige Prognosen nennt, um sie danach leicht übertreffen zu können. Die Apple-Aktie schoss denn auch nachbörslich um mehr als zehn Prozent in die Höhe. Gerüchte um den Gesundheitszustand von Apple-Chef Jobs hatten in den vergangenen Monaten immer wieder den Kurs belastet.

Rekord auch beim Mac

Von seinen Mac-Computern setzte Apple über 2,6 Millionen ab, so viel wie nie zuvor und 21 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Apples Marktanteil bei Computern stieg zuletzt stetig, wenngleich PCs mit dem Windows-Programm von Microsoft noch immer den Löwenanteil ausmachen. Von den iPod-Musikplayern gingen 11,1 Millionen Geräte über den Ladentisch, ein Plus von 8 Prozent.

Apple hatte Mitte Juli die zweite iPhone-Generation unter anderem mit schnellerer Datenübertragung und GPS-Navigation auf den Markt gebracht.

Im gesamten Geschäftsjahr 2007/08 (per 27.9.) verdiente Apple 4,8 Mrd. Dollar und damit 38 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz kletterte um 35 Prozent auf 32,5 Mrd. Dollar.

(dapd)

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