
Aprikosen essen? Ja klar. Aber darf man auch den Kern des Obsts verzehren?
Fragen & AntwortenAprikosenkerne als Snack – unbedenklich oder giftig?
Aprikosenkerne gibt es mittlerweile im Supermarkt. Dabei galten sie lange als giftig. Was da los ist? Wir liefern Fragen und Antworten zur Mandel-Alternative.
Sie schmecken nussig, erdig und etwas fruchtig: Aprikosenkerne. Als Snack erinnern sie an Mandeln. Sie sehen gar ähnlich aus, sind nur etwas kleiner. Doch wurde einem als Kind nicht gesagt, dass man Aprikosenkerne nicht essen soll – weil sie giftig sind? Wieso stehen sie jetzt im Supermarktregal?
Sind Aprikosenkerne unbedenklich?
Es stimmt, dass manche Aprikosenkerne giftig sind. Die sogenannten bitteren Aprikosenkerne enthalten tatsächlich eine Blausäure-Vorstufe: das Amygdalin. Bei der Verstoffwechslung im Körper wird daraus Blausäure. Durch diese können schwere Vergiftungen entstehen.
Wie viele bittere Aprikosenkerne sind zu viele?
Bereits bei kleineren Verzehrmengen kann es zu Vergiftungserscheinungen kommen. Davor warnt das Kantonale Labor Zürich, das für Lebensmittelsicherheit sorgt. Isst ein Erwachsener 30 bittere Aprikosenkerne, kann das zu einer schweren Vergiftung führen. Bei Kindern reichen schon fünf. Es wird zu grosser Vorsicht geraten.

Im Stein der Aprikosen steckt der Kern. In einigen Fällen kann er giftig sein.
Nimmst du zu viele der Kerne zu dir, zeigen sich die Symptome einer Blausäurevergiftung innerhalb von Minuten. Laut dem Kantonalen Labor Zürich treten womöglich Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Herzrasen, eine rosige Hautfarbe oder Erstickungsgefühle auf. In schweren Fällen kommt es zu Bewusstseinsverlust. Im schlimmsten Fall kann eine Blausäurevergiftung zum Tod führen.
Süsse Kerne aus dem Supermarkt
In der Snacktüte aus dem Supermarkt stecken aber süsse Aprikosenkerne. Hier ist der Amygdalin-Gehalt so gering, dass der Verzehr als unbedenklich eingestuft wird.
Würdest du Aprikosenkerne essen?
Die Steine der Frucht werden zudem speziell behandelt: Sie werden gewaschen, getrocknet, Kerne und Schale werden voneinander getrennt. Dann wird der Amygdalin-Gehalt der Kerne reduziert. Das funktioniert zum Beispiel durch eine Wärmebehandlung.
Besser auf Nummer sicher
Handelsübliche Speise-Aprikosen, jene am Marktstand oder im Supermarkt, haben vorwiegend süsse Kerne. Die Kerne von wild wachsenden Aprikosen sind jedoch meist bitter. Um ganz sicherzugehen, solltest du daher ausschliesslich die behandelten, süssen Kerne aus dem Handel essen.

Die behandelten Aprikosenkerne gibts für Fr. 5.50 bei Coop.
Warum überhaupt Aprikosenkerne essen?
Der süsse Kern der Frucht bietet einige Gesundheitsvorteile. Er hat einen hohen Gehalt an Vitamin E und ist reich an ungesättigten Fettsäuren, die der Körper braucht. Die Kerne gelten als nachhaltige Alternative zu Mandeln. Während Mandeln importiert werden und in der Schweiz kaum angebaut werden können, gedeihen Aprikosenbäume auch hierzulande.
Die Kerne waren bislang hauptsächlich ein Abfallprodukt. Statt sie nach der Weiterverarbeitung der Frucht wegzuwerfen, werden sie nun also zu Snacks.
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