Arbeitgeberpräsident fordert Manager zur Selbstbeschränkung auf
Arbeitgeberpräsident Rudolf Stämpfli hat in der Kontroverse über die Millionenlöhne von Topmanagern Selbstbeschränkung angeregt.
In einem Interview der «Berner Zeitung» (Mittwochausgabe) nahm er UBS-Präsident Marcel Ospel aber gegen Kritik wegen seines Spitzensalärs zugleich in Schutz.
Die Exponenten mit Spitzengehältern müssten sich die Frage stellen, ob sie zu einem hemmungs- und schrankenlosen Kapitalismus zurückkehren wollten oder ob auch so etwas wie Selbstbeschränkung angezeigt sei. «Jeder muss nach seinem Gewissen entscheiden, was er tun darf und was nicht», sagte Stämpfli und fügte hinzu: «Ich bin der Ansicht, dass jeder Spitzenmanager sich überlegen muss, ob er die Millionensaläre wirklich annehmen will.» Eine weitere Frage sei, was der Manager mit einem solchen Salär nachher mache. «Hortet er es nur, oder setzt er es sinnvoll ein?» fragte der Arbeitgeberpräsident, sprach sich aber gegen aufgezwungene Verpflichtungen aus, weil diese einer Steuer gleichkämen.
Stämpfli verteidigte zudem den wegen seines Multimillionengehalts oft angeprangerten UBS-Präsidenten Ospel. Mit ihm schlage man eigentlich den Falschen. Denn zum einen gebe es bei der Grossbank wahrscheinlich Spezialisten, die doppelt so viel verdienten wie Ospel. Zum anderen habe Ospel einen wesentlichen Beitrag zur starken Position der UBS geleistet. Stämpfli sagte aber, es fehle ihm am Verständnis für die Spitzenlöhne und er mache sich Sorgen wegen der politischen Auswirkungen, selbst wenn er die sachlichen Gründe für solche Löhne zum Teil nachvollziehen könne. (dapd)