Archäologen entdecken römisches Schiffswrack
Archäologen haben das Wrack eines römischen Lastschiffes aus dem 1. Jahrhundert nach Christus in Köln entdeckt. Von dem Fund werden wichtige Auskünfte über die Technik- und Transportgeschichte vor rund 2000 Jahren erwartet.
«Es besteht die reelle Chance, dass es sich um das älteste römische Lastschiff in Mitteleuropa handelt», sagte der Leiter der Kölner Bodendenkmalpflege, Prof. Gerd Hellenkemper, am Freitag.
Das zwei Meter lange Wrackteil aus Eichenholz, das in fast zwölf Meter Tiefe in der Kölner Altstadt bei Bauarbeiten für eine U-Bahn entdeckt worden war, stammt nach den ersten Untersuchungen von einem etwa 22 Meter langen und 3,50 Meter breiten Lastschiff.
Die verwendete Eiche aus der Planke wurde auf das Keimjahr - also Entstehungsjahr des Baumes - 142 vor Christus datiert, sagte Hellenkemper. Vermutlich sei das Schiff in Köln gebaut worden, da das verwendete Holz aus der Umgebung stamme.
Das Plattbodenschiff war im ehemaligen römischen Hafen in Köln gesunken und in der Mitte der damaligen Fahrrinne liegen geblieben. Schiffe dieser Bauart waren nach Christi Geburt weit verbreitet im römischen Europa und transportierten Steine, Hölzer oder Nutztiere, erklärte Hellenkemper.
Das Wrack soll am Montag in vier Teilen geborgen werden und kann nach aufwendiger und teurer Restaurierung frühestens 2011 im Museum gezeigt werden. Ein grosser Teil des Wracks liegt noch hinter einer Betonwand, die den Schiffsboden durchtrennt hatte. Es war zunächst nicht absehbar, ob dieses Wrackteil freigelegt werden kann.
(sda)