Argentinien giesst in der Frage der Falkland-Inseln Öl ins Feuer

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41 Jahre nach dem KriegArgentinien giesst in der Frage der Falkland-Inseln Öl ins Feuer

1982 entbrannte um die abgelegenen Falkland-Inseln ein Krieg zwischen Grossbritannien und Argentinien, weil beide Länder diese beanspruchen. Nun hat Argentinien den Pakt über die Inselgruppe aufgekündigt.

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Auf den Falkland-Inseln leben gerade mal 3000 Menschen …

Auf den Falkland-Inseln leben gerade mal 3000 Menschen …

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… und wesentlich mehr Schafe.

… und wesentlich mehr Schafe.

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Seit 1833 beansprucht Argentinien die Inselgruppe, …

Seit 1833 beansprucht Argentinien die Inselgruppe, …

IMAGO/ZUMA Wire

Darum gehts

  • Argentinien hat die Vereinbarung mit Grossbritannien aufgekündigt, welche die wirtschaftliche Zusammenarbeit um die Falkland-Inseln regelt.

  • Beide Länder beanspruchen die Inselgruppe, um die 1982 ein Krieg entbrannte, den Grossbritannien gewann. Dabei fielen auf beiden Seiten insgesamt rund 900 Menschen.

  • Seit in der Region Bodenschätze entdeckt wurden, hat sich der Konflikt wieder zugespitzt.

Argentinien hat einen gemeinsamen Standpunkt mit Grossbritannien über die Falklandinseln aufgekündigt. Das südamerikanische Land ziehe sich aus dem sogenannten Foradori-Duncan-Pakt zurück, teilte der argentinische Aussenminister Santiago Cafiero am Donnerstag nach einem Treffen mit seinem britischen Kollegen James Cleverly beim Aussenministertreffen der G20-Staaten in Neu-Delhi mit. Die argentinische Regierung wolle wieder über die Souveränität der Falklandinseln verhandeln und schlage deshalb ein Treffen mit britischen Vertretern im Sitz der Vereinten Nationen in New York vor.

Cleverly konterte prompt: «Die Falkland-Inseln sind britisch», schrieb er auf Twitter. Die Einheimischen hätten das Recht, über ihre eigene Zukunft zu entscheiden, hätten sich aber entschieden, britisches Überseegebiet zu bleiben. 

Der sogenannte Foradori-Duncan-Pakt ist eine gemeinsame Stellungnahme aus dem Jahr 2016, die die Förderungen von Gas und Öl sowie Schifffahrt und Fischerei rund um die Falklandinseln regelt. Aus Sicht der aktuellen argentinischen Regierung war die Vorgängerregierung Grossbritannien damit zu weit entgegengekommen.

Die Falklandinseln stehen seit 1833 unter britischer Verwaltung. 1982 besetzte Argentinien die Inseln, Grossbritannien entsandte Kriegsschiffe und Truppen in den Südatlantik. Nachdem die argentinischen Streitkräfte während des 72 Tage dauernden Kriegs eine Reihe von Niederlagen hinnehmen mussten, unterzeichneten beide Seiten einen Waffenstillstand. Argentinien erhebt allerdings weiterhin Anspruch auf die Inseln, die dort Malvinas genannt werden.

Das UN-Komitee für Dekolonialisierung verabschiedete eine Resolution, in der Grossbritannien und Argentinien zu Verhandlungen aufgefordert werden. 2013 hatten sich die Bewohner der Inseln mit grosser Mehrheit für einen Verbleib beim Vereinigten Königreich ausgesprochen. Nach der Entdeckung von Öl- und Gasvorkommen rund um die Inseln hat sich der Konflikt wieder verschärft. 

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(DPA/trx)

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