Party ist zu EndeAschermittwoch: Dreck, Kater und die Pille danach
Die Fasnacht ist vorbei - jetzt kommen die Nachwehen: Brummschädel, kaputte Handys oder die Angst vor ungewollten Schwangerschaften.
- von
- mme

Aschermittwoch - der Tag des grossen Aufräumens. Nach der Fasnacht muss aber nicht nur die Stadt sauber gemacht werden, auch sonst gibts einiges in Ordnung zu bringen.
Heute ist Aschermittwoch – für viele Fasnächtler der tristeste Tag des Jahres. Nicht wenige haben es seit dem SchmuDo rüüdig getrieben - und müssen jetzt ihre Wunden lecken. Das merken etwa die Apotheker. «In der Zeit nach der Fasnacht sind Schwangerschaftstests und die Pille danach bei den Apotheken sicher gefragter als sonst», sagt Balthasar Schmid, Inhaber der See-Apotheke in Luzern. Er führt eine der wenigen Apotheken in der Altstadt, die an den rüüdigen Tagen offen war. Schon während der Fasnacht sorgte er sich um das Wohl der Fasnächtler: «Viele wollten etwas gegen Kopfweh. Lippenpomade lief auch gut, viele Bläser der Guuggenmusigen fragten danach. Und wir kümmerten uns auch um kleinere Wundversorgungen.»
Alkoholleichen und Prügelopfer im Spital
Die gröberen Fälle landeten per Rettungsdienst im Kantonsspital Luzern - die Betroffenen müssen sich von der Fasnacht wohl noch etwas länger erholen. 47 mal musste der Rettungsdienst dieses Jahr an der Fasnacht ausrücken. In zwei Dritteln dieser Fälle war die Ursache übermässiger Alkoholkonsum, hiess es bei der Medienstelle des Spitals. «Neben übermässigem Alkoholkonsum liegt der häufigste Einsatzgrund während der Fasnacht in Stürzen oder Verletzungen als Resultat von Auseinandersetzungen», sagt Ramona Helfenberger von der Kommunikationsabteilung. Zum Vergleich: 2013 rückte der Rettungsdienst des Spitals
39 Mal im Zusammenhang mit der Fasnacht aus, davon 29 Einsätze aufgrund von übermässigem Alkoholkonsum.
Zerschellte Smartphones
Auf viel Arbeit können sich auch die Handykliniken in der Region einstellen, weil an der Fasnacht schnell mal ein Handy am Boden zerschellt. «Wir wissen aus Erfahrung, dass nach der Fasnacht viele Kunden zu uns kommen, um ihr Smartphone flicken zu lassen», sagt eine Mitarbeiter des Orange-Store am Weinmarkt in Luzern. Beim betreffenden Handy-Laden weiss man indes nicht nur von fasnachts-defekten Handys - Kundenzustrom habe man nach der Fasnacht auch deswegen, weil an der Fasnacht etliche Handys geklaut wurden und man sich mit neuen eindecke. Simon Kopp, Mediensprecher der Strafuntersuchung bestätigt, dass auch dieses Jahr wieder Langfinger unterwegs waren. «Das ist bei Grossveranstaltungen immer der Fall.»
Einen Trost gibts am Aschermittwoch für angeschlagene Fasnächtler - den Gedanken an die nächste Fasnacht. Sie ist halt trotz allem immer wieder rüüdig schön. In genau 344 Tagen gehts los.