Asylgesuche nehmen um fast die Hälfte ab
Die Zahl der Asylsuchenden sinkt. Von Januar bis Juni 2005 wurden 4672 Asylgesuche eingereicht. Das sind 44 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode.
Ende Juni lebten insgesamt 50 143 Asylsuchende und vorläufig Aufgenommene in der Schweiz.
Damit sank die Zahl der Personen im Asylprozess innert Jahresfrist um 18,4 Prozent, wie das Bundesamt für Migration (BFM) am Dienstag mitteilte. Ende Juni 2004 waren es noch 61 419 Menschen gewesen.
Das BFM erachtet die Zahl der Personen im Asylprozess nach wie vor als «hoch». Die hauptsächlichen Probleme für die Behörden lägen im Vollzug, insbesondere bei der Papierbeschaffung.
Mehr Abgänge als Gesuche
Allerdings waren in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres deutlich mehr Abgänge als Asylgesuche verzeichnet: 4672 Menschen stellten ein Asylgesuch. In der Vorjahresperiode waren es noch 8408 gewesen. Demgegenüber reisten von Januar bis Juni 2005 8138 Personen aus. Im ersten Halbjahr waren es 9447 gewesen.
3267 Abreisen erfolgten unkontrolliert, 2924 nach einem Nichteintretensentscheid. 889 Personen reisten selbständig aber kontrolliert aus. Bei 636 Menschen wurden in ihr Heimatland zurückgeführt.
Laut BFM sind die Asylgesuche auch in den meisten anderen europäischen Ländern rückläufig. Bei gleich bleibendem Trend dürften bis Ende Jahr etwa 15 Prozent weniger Asylgesuche gestellt werden als 2004. Zunahmen würden in Griechenland und in den Niederlanden erwartet.
814 Gesuche im Juni
Das BFM veröffentlichte am Dienstag auch die Asylzahlen für den Monat Juni. 814 Menschen stellten ein Asylgesuch. Das sind 16 weniger als im Mai und beinahe 400 weniger als im Juni 2004. In den Monaten März, April und Mai 2005 war die Anzahl Gesuche jeweils leicht angestiegen.
Serbien-Montenegro liegt mit 144 neuen Asylgesuchen (&20) weiterhin an erster Stelle der Herkunftsländer. Dahinter folgt die Türkei mit 75 und Somalia mit 47 neuen Gesuchen. Diese drei Länder stehen auch übers halbe Jahr gesehen an der Spitze der Rangliste.
(sda)