BaselAsylschiff auf dem Rhein geht bald vor Anker
Aus Platzmangel sollen Asylsuchende schon bald auf einem Asylschiff einziehen. Politiker sind skeptisch - nicht nur, weil es für Nichtschwimmer gefährlich sein könnte.
- von
- Susan Pedrazzi

Im ehemaligen Hotelschiff sollen bald über 80 Asylsuchende vorübergehend untergebracht werden.
Mit 400 Asylsuchenden und 250 vorläufig Aufgenommenen ist Basel bezüglich Unterbringungsmöglichkeiten an Grenzen gestossen. Deshalb sollen schon in rund zwei Monaten 80 bis 90 Asylsuchende auf dem ehemaligen Hotelschiff Hispania am Liegeplatz am St. Johanns-Rheinweg Unterschlupf finden. Und das, obwohl ein entsprechender Vorstoss letztes Jahr im Grossen Rat mit 37 zu 36 Stimmen verworfen worden war.
Dementsprechend hält die Skepsis im Parlament an: Laut BastA!-Grossrätin Sibel Arslan sind die Asylsuchenden traumagefährdet, weil sie bereits per Schiff geflüchtet seien. Auch SP-Grossrat Otto Schmid hat Bedenken: «Die Leute werden richtiggehend ausgestellt. Ausserdem ist das Wasser für Nichtschwimmer gefährlich.» Beat Meiner von der Flüchtlingshilfe Schweiz sagt hingegen: «Man darf diesen Menschen ruhig etwas zutrauen.»
Das Ausweichen aufs Wasser ist laut Renata Gäumann von der Asyl- und Flüchtlingshilfe denn auch die vorübergehend einzige Lösung: «Die Gesuchszahlen sind hoch, und bis Ende 2012 laufen die Mietverträge für insgesamt 35 Unterbringungsplätze aus.» Sobald eine Bewilligung des Baudepartements vorliege, werde das Schiff aus Rotterdam geholt.