StudieAttraktive Politiker werden eher gewählt
«Schöne Kandidaten erhalten mehr Stimmen.» So fasst Politologe Georg Lutz das Ergebnis seiner Studie über den Zusammenhang von Aussehen und Wahlerfolg zusammen. Die Befragten kürten die SVPler Adrian Amstutz und Natalie Rickli zu den Schönsten. Beide wurden mit einem Glanzresultat ins Parlament gewählt.
- von
- DAW
Der Lausanner Politologe Georg Lutz legte für die Untersuchung einer Reihe von Personen die Wahlbilder von 744 Kandidaten der Parlamentswahlen 2007 vor. Sie mussten bewerten, für wie schön und kompetent sie die Politiker halten. Diese Resultate verglich er mit dem Wahlerfolg der Politiker. Das Ergebnis spricht eine klare Sprache: «Schöne Kandidaten erhalten mehr Stimmen. Das erklärt einen Teil des Wahlerfolgs», sagte Lutz zu «10 vor 10». Dies zeige, dass nicht nur Wahlprogramme darüber entscheiden, wer gewählt werde. «Demokratie ist auch Bauchgefühl», so Lutz. Besonders eindeutig war das Resultat beim so genannten Panachieren, wo Wähler die Listen selber zusammenstellen.
Von den untersuchten Kandidatinnen im Parlament gewann Natalie Rickli (SVP) vor Evi Allemann (SP) das Schönheitsranking. Bei den Männern räumte Adrian Amstutz (SVP) vor Alec von Graffenried (Grüne) ab. «Schönheitskönigin» Natalie Rickli will das Resultat der Studie aber nicht überbewerten: «Im Nationalrat hat es nicht nur Junge und Schöne. Am wichtigsten sind immer noch die Kompetenz und die Glaubwürdigkeit.» Schmunzelnd fügt sie an: «Wenn mich auch noch einige Personen wählen, weil sie mich hübsch finden, nehme ich die Stimmen auch.» Regelrecht gegen das Schönlings-Image wehrt sich dagegen Adrian Amstutz, der in der Studie seinem Ruf als «Richard Gere der Alpen» alle Ehre erwies: «Ich halte nichts von solchen Studien: Sie sind sind unnötig, teuer und falsch.»