Neuer AlgorithmusAuch beim Kaffeetrinken ist richtiges Timing alles
Viel hilft viel. Das sagen manche Leute über Kaffee. Doch das stimmt nicht. Wichtiger als die Menge ist der Zeitpunkt, zu dem der Kaffee konsumiert wird.
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Viele Menschen brauchen mehrere Tassen Kaffee, um halbwegs wach den Tag zu überstehen. Dabei lässt sich der gleiche Effekt auch mit deutlich weniger Kaffee erreichen, wie Forscher im «Journal of Sleep Research» berichten.
Das Team um Jaques Reifman vom U.S. Army Medical Research and Materiel Command war in seiner jüngsten Studie der Frage nachgegangen, wie sich mithilfe des flüssigen Wachmachers der grösste Effekt erreichen lässt.
Daten einspeisen, Konsumempfehlungen bekommen
Dafür entwickelten die Wissenschaftler auf der Basis von vier experimentellen Studien einen Algorithmus, der für jeden individuell ausrechnet, wann er wie viel Koffein zu sich nehmen sollte, um die grösste Wirkung zu erzielen.
Alles, was die Nutzer dafür tun müssen, ist, das Computerprogramm mit Daten zu füttern. Und zwar dazu, wann man vorhat, schlafen zu gehen und aufzuwachen, und wie viel Koffein man am Tag maximal zu sich nehmen will.
Deutliche Ergebnisse
Computersimulationen zeigten, dass der Algorithmus funktioniert: «Einerseits haben wir herausgefunden, dass wir damit die Wachsamkeit um bis zu 64 Prozent verbessern können, obwohl wir die gleiche Gesamtmenge an Koffein konsumieren», erklärt Reifman in einer Mitteilung. Andererseits habe der Algorithmus Wege aufgezeigt, mit der sich trotz 65 Prozent weniger Koffein der gleiche Wacheffekt erzielen lässt.
In anderen Worten, so Reifman: Der Algorithmus ermöglicht es, für jeden Menschen exakt aufzuzeigen, wann und wie viel Koffein er zu sich nehmen sollte, um Spitzenleistungen zur gewünschten Zeit und für die gewünschte Dauer zu erzielen.
Nicht nur für Soldaten
Da die Wissenschaftler an einer Militäreinrichtung forschen, ist anzunehmen, dass der Algorithmus zunächst Soldaten der US-Armee zugute kommen wird.
Doch er könnte genauso gut auch all jenen Menschen helfen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt Leistung erbringen müssen, beispielsweise Schülern und Studenten vor Prüfungen. Doch zunächst müssen weitere Studien den Algorithmus verfeinern.
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